Das Wasser wird klimaschonend verteilt

In Sengeal ersetzen Solarpumpen mehr und mehr Dieselpumpen

  • Sabine Balk, Weltfriedensdienst
  • Lesedauer: 2 Min.
Strahlende Aussichten: Bio-Erdbeeren sind auch in Senegal ein Verkaufsschlager.
Strahlende Aussichten: Bio-Erdbeeren sind auch in Senegal ein Verkaufsschlager.

Wasser wird weltweit immer knapper – für die Menschen in der Sahelzone im Norden des Senegal gehört extreme Trockenheit schon immer zum Alltag. Aber der Klimawandel verschärft die Situation zunehmend. Zum Glück haben die Bewohner ihr Dorf Lérabé an einer günstigen Stelle errichtet, es liegt nahe einem Nebenarm des Senegal-Stroms.

Die Menschen dort leben hauptsächlich von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die ohne Bewässerung nicht möglich wäre. Durch die Beratung und Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Organisation Enda Pronat haben die Bäuerinnen und Bauern von Lérabé ein System von Kanälen errichtet, womit sie ihre Gemüsegärten, Reis- und Zwiebelfelder bewässern können.

Das Wasser wird aus dem Fluss gepumpt und dann in alle Bereiche der eine Fläche von 60 Hektar umfassenden Felder geleitet. Bisher wurden dazu mit Diesel betriebene Pumpen genutzt. Für die Produzent*innen waren damit allerdings auch hohe Kosten für Reparaturen und für den immer teurer werdenden Kraftstoff verbunden. Auch die Schäden für Umwelt und Klima wollten die Bäuerinnen und Bauern nicht länger hinnehmen.

Mit Unterstützung des Weltfriedensdienstes, der deutschen Partnerorganisation von Enda Pronat, gelang es nun in Lérabé, eine Solarpumpanlage zu errichten, die gerade in Betrieb genommen wurde. Die Sonne scheint fast immer kräftig in dieser Region – es gibt sie umsonst, und sie verursacht keine Klimaschäden. Die Bewässerung funktioniert nun unabhängig von fossilen Brennstoffen.

Im Frühjahr 2022 schaute sich Judith Ohene, Geschäftsführerin des Weltfriedensdienstes, die Solarpumpanlage in Lérabé an und war begeistert. Sie will das Konzept mithilfe von Enda Pronat weiterverbreiten: »Ich habe mich bei meinem Besuch sehr lange mit mehreren Frauen einer sehr engagierten Gruppe in Agnam Tonguel, unweit von Lérabé, unterhalten.« Auch dort will Enda Pronat solarbetriebene Wasserpumpen zur Verfügung stellen. Die Frauen sind überzeugt davon, dass sie damit ihre Gemüsegärten viel zielgerichteter und effektiver bewässern können.

Schon seit Langem unterstützt Enda Pronat Frauengruppen und agrarökologische Produzent*innen. Nicht nur in der Herstellung, sondern auch im Vertrieb. Ein Beispiel für den Erfolg ist der Marktstand, an dem Ndeye Binta Dione in Dakar Bio-Gemüse und -Obst ihrer Kooperative verkauft. Judith Ohene konnte Ndeye Binta Dione bei ihrem Besuch treffen. Über 100 Produzent*innen können durch diesen und weitere Marktstände nachhaltig ihr Einkommen aufbessern. »Unser Engagement trägt Früchte«, freut sich Judith Ohene.

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