Keine Lösung in Sicht

Um Lehrkräfte, die in Teilzeit arbeiten, ist ein unwürdiger Streit ausgebrochen

Der Mangel an Lehrkräften hat in diesem Jahr noch einmal merklich zugenommen. An vielen Schulen fällt noch häufiger der Unterricht aus. Dabei leiden viele Schüler noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie und bräuchten dringend Nachhilfe. Doch daran ist oft nicht zu denken – weil die Pädagogen fehlen. In dieser Situation ist etwas Seltsames zu beobachten: Je mehr sich die Lage an den Schulen zuspitzt, desto häufiger werden die Lehrerverbände und die Gewerkschaft GEW als Lobbyorganisationen angefeindet, weil sie darauf hinweisen, dass die Arbeitsbedingungen für Pädagogen immer miserabler werden. Sie leiden unter einer enormen Arbeitsverdichtung, und nicht wenige würden am liebsten ihre Arbeitszeit reduzieren.

Doch die wissenschaftliche Kommission der Kultusminister hat nun vorgeschlagen, Lehrkräften nahezulegen, künftig länger zu arbeiten. Zum Ausgleich wurde ihnen Achtsamkeitstraining vorgeschlagen. Das klingt geradezu höhnisch und lenkt von den eigentlichen Fehlern der Politik ab: Die hätte nämlich schon eher für die Ausbildung von mehr Lehrkräften sorgen müssen. Vor einem Engpass wurde längst gewarnt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!