Der Mangel wird fortgesetzt

In Thüringen brechen die Geburten ein. Ersten Kitas droht nun die Schließung

Die Situation in den Thüringer Kitas ist paradox: Auf der einen Seite werden neun von zehn Kindern in zu großen Gruppen betreut, die nicht kindgerecht sind. Sozialwissenschaftler mahnen dringend dazu, dass mehr Fachkräfte eingestellt werden müssen, um die Betreuung zu verbessern. Auf der anderen Seite sollen in Weimar drei Kitas geschlossen werden, weil die Geburtenzahl zurückgeht und Plätze unbesetzt bleiben. In vielen ländlichen Kommunen gibt es ähnliche Prognosen.

Wenn es tatsächlich zu den Schließungen kommt, wäre das ein Armutszeugnis. Eigentlich müssten alle Beteiligten froh sein, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern und es dadurch leichter wird, eine kindgerechte Betreuung zu organisieren. Stattdessen soll der Mangel durch einen Wegfall an Plätzen fortgesetzt werden. Gefordert ist vor allem die Landesregierung, eine bessere Betreuung gesetzlich festzuschreiben. Die teilweise klammen Kommunen brauchen außerdem Mittel für die Betreuung. Es wäre ein verheerendes Signal, wenn ausgerechnet dort, wo es bundesweit fast die ungünstigsten Personalschlüssel für die Kinderbetreuung gibt, Angebote noch gekürzt werden.

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