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Klimabewegung: Konfrontation mit der Wirklichkeit
Christopher Wimmer über die aktuellen Klimaproteste
Unerhört! Während die gesamte Welt (durchaus zurecht) auf die Ukraine blickt oder sich über die hohe Inflation Gedanken macht, erinnern vorwiegend junge Leute der Klimaschutzbewegung weiterhin standhaft an die Klimakatastrophe, die für die meisten Menschen weiterhin in ferner Zukunft liegt oder möglicherweise auch nie eintreten wird. Andere Themen sind schlicht drängender und unmittelbarer. Zudem: Krieg, Corona oder hohe Gaskosten können kurz- bis mittelfristig gelöst werden. Bei der Klimakrise sieht es anders aus. Sie bleibt. Und sie wird schlimmer.
Viele stecken angesichts dieser gewaltigen Herausforderungen daher den Kopf in den Sand, sind ängstlich oder überfordert. Wie viele Krisen gleichzeitig kann man lösen? Wann wird es zu viel? Denn, zweifellos, die Rettung des Planeten ist eine große, für manche zu große Aufgabe. Da hält man lieber die Füße still.
Mit ihren Störaktionen in Museen, ihrem Festkleben auf Straßen sowie mit Blockaden unter anderem von Pipelines erinnern jedoch weltweit Klimaaktivst*innen daran, dass die gegenwärtigen Mittel nicht ausreichen, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Eine kleine, radikale Minderheit hält der Mehrheit den Spiegel vor und macht laut und deutlich klar, dass es ein »weiter so« nicht geben kann. Was bei der Mehrheit jedoch ankommt, ist: Muss das sein? Schadet man damit nicht eher dem Ziel? Oder auch: Wir haben doch schon genug um die Ohren, die »Klimakleber« können wir jetzt nicht auch noch brauchen!
Das mögen durchaus verständliche Reaktionen sein. Doch Menschen können ihre Emotionen und ihre Haltung hinterfragen – und schließlich auch ändern. Mindestens dafür bleibt der zivile Ungehorsam der Klimaschutzbewegung richtig und notwendig.
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