Werte von Menschenfeinden

Peter Steiniger zum neuen britischen Gesetz gegen Migration

Das nun vom britischen Unterhaus beschlossene Migrationsgesetz ist ein Skandal. Über Verpflichtungen des Landes aus internationalen Übereinkünften setzt es sich hinweg. Es ignoriert dreist die in der UN-Flüchtlingskonvention festgeschriebenen Rechte, die gerade auch Menschen zustehen, die irregulär Grenzen passieren, um Krieg, Not und Verfolgung zu entkommen. Europäischer Rechtsprechung möchte sich das Mitglied des Europarats einfach entziehen. Ohne Hemmungen argumentiert die Tory-Regierung mit fremdenfeindlichen und rassistischen Klischees von kriminellen Ausländern, die nicht ins Land gelassen werden sollen. Migranten dienen als Sündenböcke für die Misere im Königreich.

Das Konzept heißt Internierung und Abschiebung der Ärmelkanal-Übersetzer nach Ruanda. Kigali hat man mit »Entwicklungshilfe« gekauft. Das ist ein Hohn auf die Menschenrechte und schafft das Asylrecht weitgehend ab. Die Opfer dieser Politik werden tief in die Illegalität getrieben und rechtlos allen Formen der Ausbeutung ausgesetzt. Hoffentlich, möchte man sagen, wenn Migrationsminister Jenrick den Flüchtlingen »andere Werte« zuschreibt, die zur feinen britischen Art angeblich nicht passen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -