Israels Bulldozer-Politik

Cyrus Salimi-Asl zur Zerstörung einer Schule im Westjordanland

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Die israelischen Behörden haben eine Grundschule im besetzten Westjordanland abreißen lassen. Angeblich war sie ohne Genehmigung errichtet worden, das Gebäude sei einsturzgefährdet, hatte ein Gericht entschieden. Das mag stimmen, aber zu denken gibt, dass die Gerichtsentscheidung auf Initiative der Pro-Siedler-Organisation Regavim erfolgte. Der brutale Akt der Zerstörung spricht für sich und ist, wenn auch nur gegen ein Gebäude gerichtet, symptomatisch für den Umgang staatlicher israelischer Stellen mit dem Leben der Palästinenser.

Israel hat aus der Zerstörung von Häusern im Westjordanland und in Ost-Jerusalem eine gängige Praxis der Besatzung gemacht – unabhängig von der politischen Couleur der Regierung. Erst im Januar hatte eine UN-Expertengruppe den Stopp der »systematischen und vorsätzlichen« Zerstörung palästinensischer Gebäude gefordert. Das Geld für den Schulbau kam von der EU, die bezeichnete die Zerstörung als »illegal«. Selbst ein Sprecher des Auswärtigen Amts wurde deutlich: »Wir sehen solche Abrisse als Hindernis im Friedensprozess.« Viel mehr ist dazu nicht zu sagen – außer dass es so etwas wie einen Friedensprozess nicht gibt.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -