Kriminelle Mittelmeeranrainer

Matthias Monroy zu Pushbacks aus Malta nach Libyen

Der Schlepptau nach Libyen steht symbolisch für die EU-Migrationsabwehr.
Der Schlepptau nach Libyen steht symbolisch für die EU-Migrationsabwehr.

Abermals wurden Geflüchtete aus der maltesischen Seenotrettungszone nach Libyen verschleppt, ein Asylantrag in der EU so unmöglich gemacht. Der Schlepptau einer libyschen Miliz über hunderte Kilometer steht symbolisch für die Migrationsabwehr der EU und ihrer Helfershelfer.

Zusammen mit Libyen, der EU-Kommission und Frontex haben Malta und Italien eine kriminelle Vereinigung mit dem Ziel gebildet, Menschen in unsichere Staaten zurückzubringen. Libyen erhielt viele Millionen Euro für Schiffe und Überwachungstechnik. Frontex meldet aus der Luft gesichtete Boote an ein Kontrollzentrum in Tripolis, das ebenfalls mit EU-Geldern errichtet wurde.

Nur Gerichte könnten dieser rechtswidrigen Praxis ein Ende setzen, denn politisch ist sie von den EU-Staaten gewollt. Wegen der informellen Abkommen zur Migrationsabwehr ist eine rechtliche Kontrolle jedoch kaum möglich oder dauert viele Jahre.

Es braucht deshalb Druck von der Straße, um dem kriminellen Treiben ein Ende zu setzen. Die leider spärlich besuchte Demonstration gegen den »Asylkompromiss 2.0« am Freitag in Berlin lässt darauf kaum hoffen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.