Befreiung von Wärmepumpen geplant

»Fernwärmegipfel« mit Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bauministerin Klara Geywitz

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 3 Min.
Klara Geywitz und Robert Habeck haben klare Vorstellungen zur Fernwärme.
Klara Geywitz und Robert Habeck haben klare Vorstellungen zur Fernwärme.

Für klimafreundliches Heizen sollen in den kommenden Jahren jährlich Tausende Haushalte in Deutschland Zugang zur Fernwärme bekommen. »Das Ziel ist erstmal, 100 000 Haushalte pro Jahr zusätzlich anzuschließen«, sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) am Montag. In ländlichen Gebieten sei auch Nahwärme etwa über Biomasse von örtlichen Bauern eine Option.

Wer an ein solches Netz angeschlossen sei, müsse sich dann auch keine Gedanken über eine Wärmepumpe oder andere Alternativen machen, betonte Geywitz. »Wenn man im Fernwärmegebiet ist, muss man sich eigentlich um seine individuelle Heizung keinen Kopf machen, sondern kann sich an die Fernwärme anschließen.«

Das umstrittene aber bereits beschlossene Gesetz zum Heizungstausch sieht eine solche Regelung bereits vor. Demnach soll auch eine Übergangsfrist gelten, wenn die alte Öl- oder Gasheizung kaputt geht, aber die Erschließung mit Fernwärme von der Kommune bereits zugesagt ist. Eigentümer müssen sich dann verpflichten, den Anschluss an ein Wärmenetz bis Ende 2034 sicherzustellen – und dürfen so lange noch die alte Heizung nutzen.

Fernwärme stammt aktuell noch zu rund 70 Prozent aus klimaschädlichen, fossilen Energieträgern, vor allem Kohle und Gas. Bis 2030 sollen die Wärmenetze aber zu mindestens 50 Prozent aus erneuerbaren Energien oder Abwärme gespeist werden, bis 2045 müssen sie treibhausgasneutral sein.

Bei einem Treffen mit Kommunen und Branchenvertretern am Montag in Berlin wollen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Klara Geywitz ein »deutliches Aufbruchssignal« für den klimaneutralen Um- und Ausbau der Fernwärmeversorgung setzen. Die Bundesregierung plant parallel zum Heizungsgesetz eine Reform der kommunalen Wärmeplanung. Laut Gesetzentwurf sollen Länder und Kommunen in den kommenden Jahren konkrete Pläne vorlegen, wie sie ihre Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen wollen. Dies soll Bürger*innen eine wichtige Orientierung geben, indem sie erfahren, ob ihr Haus bald an ein Fern- oder Nahwärmenetz angeschlossen wird – oder sie ihre Heizung absehbar auf eine Wärmepumpe oder andere Optionen umrüsten sollten.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) forderte verbindliche Ziele für die Umstellung der Fernwärme weg von Kohle und Gas. Der Anteil von 50 Prozent erneuerbarer Wärme müsse für alle Wärmenetze bis 2030 verpflichtend werden. Sonst berge ein Ausbau »die Gefahr massiver Fehlinvestitionen«, so Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht Fernwärme als »zentralen Baustein für eine erfolgreiche Wärmewende«, sagte Kerstin Andreae, die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Aus ihrer Sicht ist ein stabiler und planungssicherer Förderrahmen notwendig. Mit Agenturen

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