LNG-Projekt auf Rügen: Weile mit Eile

Regierungsprojekt nimmt Mukran ins Beschleunigungsgesetz auf

Gerade erst hat das Bundesverfassungsgericht den Versuch der Ampel-Regierung gestoppt, ein wichtiges Energieprojekt ohne ausreichende Beratung durchs Parlament zu jagen, da kommt schon das nächste Eilvorhaben: Mukran auf Rügen wird als neuer Standort in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufgenommen. Die eigentlich obligatorische grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung ist damit ausgehebelt, Beteiligungsfristen werden drastisch verkürzt.

Das Vorgehen ist äußerst befremdlich, denn auf internationaler Ebene wird der Schutz der Meere immer wichtiger und verbindlicher. Auch die Ostsee ist durch zu starke Nutzung, große Mengen an Schadstoffen und Vermüllung in bedenklichem Zustand. Das geplante schwimmende Importterminal für Flüssigerdgas samt 50 Kilometer langer Pipeline und regem Schiffsverkehr von LNG-Tankern vor Rügen ist daher gewiss keine Kleinigkeit, die man nicht genau prüfen müsste.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!

Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen. Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Doch es geht auch um den Kurs in der Energiepolitik: Die Bundesregierung ist dabei, Überkapazitäten bei der LNG-Importinfrastruktur zu errichten. Dabei gilt es den Bedarf auf ein Minimum zu beschränken. Neue Studien haben ergeben, dass LNG noch klimaschädlicher ist als gedacht. Doch erneuerbare Alternativen werden mit staatlicher Unterstützung aus dem Markt gedrängt. Auch die unseligen Änderungen beim Heizungsgesetz werden den Gasbedarf im Wärmesektor noch lange hochhalten.

Eigentlich müsste die Ampel die Widerstände auf Rügen gegen das LNG-Projekt ernstnehmen, denn sie zeigen, dass größerer Bürgerprotest auch anno 2023 nicht immer rechtslastig und klimaschutzfeindlich ist. Doch statt kritisches Hinterfragen und demokratische Beteiligung zu ermöglichen, setzt die Regierung hektisch ihre falsche Energiedoktrin durch. Ganz nach dem Motto: Weile mit Eile.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.