- Kommentare
- Städtebund
Ideenlose Kritik
Ulrike Wagener über fehlenden Wohnraum für Geflüchtete
Die »Überlastung der Kommunen« ist mittlerweile eine feste Formel im Wortschatz von Landespolitiker*innen geworden, um abwechselnd eine Begrenzung von Geflüchteten zu fordern oder mehr Geld vom Bund. Nach Beschwerden von Anwohner*innen über eine Geflüchtetenunterkunft in Mülheim an der Ruhr hat sich der Deutsche Städtebund für Letzteres entschieden.
Statt Panik zu verbreiten und über finanzielle Zuständigkeiten zu streiten, wären andere Maßnahmen zielführend: Vielerorts leben in den Gemeinschaftsunterkünften Menschen, die 2015/16 nach Deutschland gekommen sind. Wohnsitzauflagen, der Zwang, bis zu 18 Monate in einer Sammelunterkunft zu leben, sowie der angespannte Wohnungsmarkt erschweren es Schutzsuchenden, dort auszuziehen.
Es braucht Druck auf den Bund, die Auflagen für Geflüchtete zu lockern und Lösungen für den angespannten Wohnungsmarkt zu finden. Das Ziel der Bundesregierung von 400 000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr wird weit unterschritten; von einer funktionierenden Regulierung der Mietpreise kann keine Rede sein. Die Diskussion über Kapazitäten der Kommunen täuscht über das eigentliche Problem hinweg: das wohnungspolitische Versagen der Bundesregierung.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.