Ein Geburtstagsblues für Mick Jagger

Der Sänger der Rolling Stones wird 80

Wie alt sind Ihre Eltern? Und was machen die mit ihren Körpern? Mick Jagger wird nächsten Mittwoch 80 und rennt seit 60 Jahren über die Bühne, zu ziemlich simpler Rockmusik. Finanziell hat er das absolut nicht nötig. In den 80ern war er neidisch auf Michael Jackson, weil der ein Superstar wurde – als Solosänger. Jagger hat das nicht vermocht und muss deshalb immer weitersingen mit seiner untoten Band Rolling Stones, die ständig weitere Altersrekorde bricht. Das mag statistisch interessant sein, ist aber ansonsten nur Ausdruck des globalen Kapitalismus.

Bevor er berühmt wurde, hat Jagger Wirtschaftswissenschaften studiert. Er war schön und sehr beweglich und hat auf der Bühne sein Vorbild James Brown übertrumpft. Zuerst mit einem Wackeltanz auf der Fläche von der Größe eines Handtuchs in den kleinen Clubs, später rannte er in den Stadien über die Bühnen wie »Super Mario« oder »Sonic the Hedgehog«.

Er ist wild und dabei kontrolliert. »I’m just not an emotional person«, sagte er 2005 dem »Guardian«. Jagger ist Namenspratron der untergegangenen Trilobitenart Aegrotocatellus jaggeri, die mindestens 359 Millionen Jahre alt ist. Das werden die Rolling Stones nicht mehr schaffen. Auch wenn sie sonst kein Maß zu kennen scheinen, höchstens eins: Bluesmusik. Wer will, kann am Mittwoch einen Blues für Michael Philip Jagger spielen oder singen.

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