Redaktionsübersicht

Christof Meueler

Christof Meueler

Christof Meueler ist Jahrgang 1968, hat Soziologie, Philosophie und Politologie in Darmstadt studiert und ist seit 2018 Literatur-Redakteur beim »nd«. Seit 2019 leitet er das Feuilleton. Vorher war er 17 Jahre Ressortleiter für Feuilleton und Sport bei der »jungen Welt«.

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Aktuelle Beiträge von Christof Meueler:
»Gib dem Naschen einen Sinn«, forderte die Werbung – bloß welchen?
Aktiv passiv bleiben

Im Bonbon war die Botschaft: Gesundheit und Süßigkeit sind vereint verfügbar, versprach »Nimm 2«, mit Zitrone und Orange. Doch das »Nehmen« hat einen demütigenden Touch, man kommt damit nicht weit.

Ist da noch ein Plätzchen frei? Alice Weidel und Sahra Wagenknecht haben schon gemeinsam für das Fernsehen aufgedreht, im Oktober für Welt-TV.
TV-Duell: Wahrer wird es nicht

Wer glaubt noch an Politiker, die man im Fernsehen sieht? Die Leute, die auch den Schlagzeilen von »Bild« vertrauen? »TV-Duelle« sind weder großes Kino noch großes Tennis. Sie sind normales Showbusiness.

PEN Berlin und Nahost-Debatte: Es wird getrauert

Als Historiker fiel Per Leo bislang durch eine eigenwillige Geschichtspolitik auf. Nun ist er aus dem PEN Berlin ausgetreten, nachdem er mit 27 anderen eine Abstimmung über eine Resolution zum Gaza-Krieg verloren hat.

Nein, das war nicht die Merkel-Raute, das war ein Gruß ins Publikum, am Dienstag in Berlin.
»Warum muss ich das machen?«

Erst hatte Angela Merkel Angst, zuwenig DDR zu sein, dann fürchtete sie, zuviel DDR zu zeigen. Sie hatte stets eine «Schere im Kopf», sagte sie bei ihrer Buchpremiere. Aber es gab noch ein größeres Problem: das Frausein.

Angela Merkel (r) und ihre frühere Büroleiterin Beate Baumann im Jahr 2011.
Co-Autorin Baumann: Eine der wichtigsten Frauen

Beate Baumann ist fast unbekannt. Ab jetzt findet man sie in den Bestsellerlisten. Denn sie hat mit Angela Merkel deren Memoiren verfasst. Die beiden verstehen sich sehr gut: Baumann war die Büroleiterin der Kanzlerin.

Nan Goldin eröffnet in Berlin für die Presse ihre Ausstellung mit dem Titel »Nan Goldin. This Will Not End Well« in der Neuen Nationalgalerie
Nan-Goldin-Eklat: Ende der Diskussion

Kommt der Nahost-Konflikt zur Sprache, ist politische Einfallslosigkeit angesagt. Oft geht es um Atmosphäre statt Diskussion, wie beim Eklat um die Rede von Nan Goldin, kommentiert Christof Meueler.

Dieses Bleiglasfenster im Chemnitzer Rathaus hat die DDR überlebt.
Deutsche Nationalhymnen: Ohne schöne Sonne

Die DDR-Nationalhymne war nett gemeint, konnte sich aber nicht durchsetzen. Die BRD-Nationalhymne ist sehr schwerfällig und kann man nicht mehr hören, puh. Was dann? Drei Vorschläge, welche Lieder besser passen.

Hat jemand die Mehrheiten gesehen? Bundeskanzler Olaf Scholz ist jetzt in der Minderheit – macht aber nichts, oder?
Ende der Ampel: Es lebe die Minderheitsregierung!

Viele glauben, die Bundesrepublik brauche »stabile« Verhältnisse, sonst gehe sie unter wie damals die Weimarer Republik. Doch das ist falsch: Eine Minderheitsregierung ist gelebte Demokratie.

Nicht die Kritik soll negiert werden, sondern der Kritiker selbst: Der Schriftsteller Roberto Saviano war trotzdem der Star der Frankfurter Buchmesse.
Buchmesse: Italien ist ein schlecht gelauntes Land

Dem offiziellen Italien ist es auf der Frankfurter Buchmesse nicht gelungen, von seiner postfaschistischen Regierungspolitik abzulenken. Auf der Messe wurde darüber geredet, wovon Melonis Leute schweigen wollten.

Man wäre so gern stabil: In Bochum hofft man man nicht nur beim Fußball, »unabsteigbar« zu sein.
Unruhig wie Insekten

Depression und Aggression gibt es nicht nur in Ostdeutschland, auch wenn das in der autofiktionalen Literatur der letzten Zeit so wirken mag. Behzad Karim Khani schreibt über seine Kindheit in Bochum.

»Was ist das für eine Aktion?«
Fahne am Feiertag

Rote Fahnen am Alexanderplatz: Das ist also der Sozialismus, dachte ich. Brach hier der »rote Morgen« an, von dem Franz Josef Degenhardt gesungen hatte, als er Ende der 60er forderte: »Reiht euch ein in die neue Front«?

Der Westen schaut sich am liebsten selbst an: als ewiges Versprechen US-amerikanischer Freiheit, Mobilität und Familie.
Sind Ostdeutsche Marsmenschen?

Als es die DDR noch gab, war Deutschland nur eine Idee von vorgestern. Seit 1990 aber feiert sich »Der ewige Westen« und betrachtet die Ex-DDR als Minderversion seiner selbst. Doch dem Westen geht es auch nicht gut.

Was ist daran lächerlich? Ostermarsch 1998 in der Ruppiner Heide (Brandenburg) gegen den Militärübungsplatz »Bombodrom«.
Friedensdemo in Berlin: Entweder Krieg oder Frieden

Frieden gilt als das neue Schimpfwort. Denn man soll das Land verteidigen, auch wenn es nicht angegriffen wird. Alles soll »kriegstüchtig« werden. Das ist kein Schimpfwort, das ist die Magie der Rüstungsindustrie.

Große Opern – aber mit Anführungszeichen: Katrin Weber
Katrin Weber: Ein Witz muss sofort raus

»Manchmal muss man zu seinem Glück nur ausreichend Pech haben« sagt Katrin Weber. Dann wird es lustig, denn das ist der Antrieb von Komödie und Cartoon. Es lebe das Mißverständnis! Dafür bekommt sie nun den »Eddi«.

Dieses Foto hat Roberto Chile »resistencia« genannt.
Kubas Pointen

Woran merkt man Fidel Castros Bedeutung? Dass seine Anhänger ihn nur mit dem Vornamen nennen. Roberto Chile war der Fotograf seines Vertrauens über mehr als zwei Jahrzehnte. Jetzt wird er 70 Jahre alt.

Menschen des 21. Jahrhunderts, die im Centre Pompidou arbeiten und die an August Sanders »Menschen des 20. Jahrhunderts« erinnern: Lieferant für die Automaten (nach Sanders »Konditor« von 1928) und Sicherheitsmitarbeiter (nach »Zöllner« von 1926)
Komm rein und schau mich an

August Sander dokumentierte die »Menschen des 20. Jahrhunderts« – Klassiker! Florian Ebner hat sie interpretiert, mit Menschen des 21. Jahrhunderts, die im Centre Pompidou in Paris arbeiten: als Kunst, die klüger macht.

Sogar der Himmel sieht gut aus: Polarlichter über der Lausitz in der Nähe von Welzow im August.
Vor der Landtagswahl: Hallo, Brandenburg

Die Brandenburger wollen in erster Linie ihre Ruhe. Manche wirken wie Cowboys, andere haben anscheinend für immer ihre Blueser-Frisur beibehalten. Ist das vielleicht das deutsche Texas, nur in arm und ohne Öl?

Jens Kevin Georg: Zeiget eure Wunden

Früher dachte Jens Kevin Georg, draussen und allein sein ist Punk. Jetzt ist er mehr drinnen in der Branche: Er hat einen Studenten-Oscar gewonnen, mit einem Kurzfilm über Fragen der Zugehörigkeit.

Als die Welt in der Altmark wieder einmal kleiner wurde: letzte Fahrt auf der Bahnlinie Oebisfelde-Salzwedel, 2002
Dieser Ort soll schöner werden

Der Osten wollte viel, bekommen hat er auch viel: viel weniger. Das ist das Thema in Domenico Müllensiefens neuem Roman »Schnall dich an, es geht los« über ein Dorf lost in the ost. Aber kein Grund, depressiv zu werden.

Könnte auch Lothar Lamberts Motto sein, stammt aber aus dem Trailer für »Kein Film unter dieser Nummer«, seinem nicht fertiggestellten Film über ein Telefonsexunternehmen.
Queeres Kino: Der Himmel voller Lamberts

»Ich bin, Gott sei Dank, beim Film!« heißt ein alter Film von Lothar Lambert. Stimmt ja auch – und der letzte deutsche Fassbinder macht immer weiter. Jetzt kommt sein 42. Film seit 1971 und ist wieder sehr unterhaltsam.

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