- Kommentare
- Bundeswehrwerbung
Provokanter Markenbotschafter
Daniel Lücking zur Nachwuchswerbung der Bundeswehr
Am Mittwoch redete im Interview mit dem Deutschlandfunk Marcel Bohnert, Gewerkschaftsfunktionär des Bundeswehrverbandes, die Anwerbeprobleme der Truppe schön. Es gehe darum, »Werbeträger« zu rekrutieren, die für Transparenz sorgen und nach außen transportieren sollen, wie »gut« sie bei der Truppe behandelt würden. Generell müsse wieder provokanter geworben und offensiv nach außen gegangen werden. Bohnert befürwortete kürzlich via Twitter »Kampfansagen«, als ein Gedenkmarsch für Veteranen mit Flaggen ins Regierungsviertel von Berlin abgehalten wurde.
Warum das Millionenbudget für Aktionstage, Sommercamps, Girlsdays, Social Media Werbung, massive Präsenz an Schulen und die intensive Anwerbung Minderjähriger das Personalproblem nicht löst, liefert er nicht. Dass der bisherige »Werbeträger« aus der Truppe heraus Krieg, das Töten und Sterben offensichtlich immer weniger zu einem »Job« schönreden kann, erfreut. Wer mit »Kampfansagen« und »markigen Sprüchen« Zulauf erzeugen will, täuscht nicht darüber hinweg, dass im Krieg weiterhin Menschen erschossen werden und keine Werbeträger.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.