- Kommentare
- Bundespolizei
Grenzschutz ist Massenmord
Matthias Monroy zur deutschen Unterstützung Saudi-Arabiens
2009 hatte die damalige Bundesregierung ein »Sicherheitsabkommen« mit Saudi-Arabien vereinbart. Ab 2012 wurde es umgesetzt, 2018 nach der Ermordung Jamal Kashoggis ausgesetzt.
Bis 2020 dauerte es, bis der Leichnam des Journalisten kalt genug war, damit die schwarz-rote Koalition die Bundespolizei wieder zur Unterstützung der Mörder am Golf entsenden konnte. Die davon begünstigten Einheiten sollen nun Hunderte Menschen an der Grenze hingerichtet haben.
Die Kritik an diesen Massakern muss sich auch an die Industrie richten. Denn der größte Nutznießer des »Sicherheitsabkommens« war der deutsch-französisch-spanische Airbus-Konzern (damals EADS). Mit zwei Milliarden Euro warben dessen Verhandler in Saudi-Arabien das bis dahin größte Vorhaben zur Grenzüberwachung ein – wohl mit Schmiergeldzahlungen. Die verkaufte Hochtechnologie pries EADS als Mittel gegen eine »Welle von illegalen Einwanderern« an.
Industrie und Bundesregierung sprechen bei derartigen Maßnahmen von »Grenzschutz«. Die neuen Berichte entlarven den Begriff als Massenmord, an dem deutsche Firmen und Politiker trefflich verdienen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!