Wer ist hier der Clown?

Matthias Monroy zur BSI-Affäre der Bundesinnenministerin

Mutmasslich von Jan Böhmermann in Umlauf gebrachte Karikatur von Arne Schönbohm.
Mutmasslich von Jan Böhmermann in Umlauf gebrachte Karikatur von Arne Schönbohm.

Bereits 2015 nannte der Chaos Computer Club den – damals noch designierten – neuen Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen »Cyberclown«; Netzaktivisten haben diese Bezeichnung weiter tradiert. Damit wollten sie die fehlende fachliche Eignung des Betriebswirts Arne Schönbohm kritisieren. Der sollte mit dem BSI eine sicherheitsrelevante Behörde leiten, die heute rund 1700 Mitarbeiter hat.

In seinem sieben Jahre später gesendeten »Neo Magazin Royale« hob Jan Böhmermann jedoch auf konstruierte Verbindungen des Noch-BSI-Chefs zu russischen Geheimdiensten ab.

nd.Kompakt – unser täglicher Newsletter

Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.

Von Schönbohm selbst angestrebte Disziplinarermittlungen bestätigten schließlich, dass diese Anschuldigungen haltlos sind. Für die Bundesinnenministerin Nancy Faeser kam dies zur Unzeit, denn sie hatte gerade ihre Kandidatur für das Amt als hessische Ministerpräsidentin bekannt gemacht.

Wenige Wochen vor der Hessen-Wahl erinnert Schönbohm nun daran: Clownesk war nicht nur die vermeintlich investigative Recherche Böhmermanns, sondern auch das Lavieren von Faeser in der Causa.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.