Neues Kopftuchgesetz im Iran: Harte Strafe für Rebellinnen

Negin Behkam über das neue Hijab-Gesetz im Iran

Vier Tage nach dem Jahrestag des Staatsmordes an Jina Mahsa Amini hat das sogenannte Parlament im Iran das Hijab- und Keuschheitsgesetz verabschiedet. Wer künftig gegen die Kopftuchpflicht verstoßt, muss mit harten Strafen wie über 5000 Euro Geldbußen, bis zu 15 Jahren Haft und Sozialstrafen rechnen. Auch für die Geschäftstreibenden sind Strafen vorgesehen, wenn ihre Kundinnen das Hijab-Gesetz nicht einhalten. Besonders hart sollen Prominente bei Verstößen bestraft werden: Berufsverbote bis zu 15 Jahren.

Das neue Gesetz ist eine Kriegserklärung der Islamische Republik insbesondere gegen Frauen. Das ist eine Mischung aus Frauenhass, Diskriminierung, Bestrafung, Propaganda, sozialer Kontrolle und der Ausweitung staatlicher ideologischer Eingriffe in das Leben des Menschen. Zugleich zeigt es, wie erfolgreich die von Frauen angeführte jüngste Protestbewegung gegen das Regime ist. Das iranische Regime sieht sich nämlich in einer ernsthaften Gefahr und fürchtet seinen Zusammenbruch. Irans Machthaber machen deutlich: Die Protestbewegung unter der Parole »Frau, Leben, Freiheit« geht auch für sie noch weiter.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -