Ein doppelt wichtiger Wirtschaftsnobelpreis

Den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis erhält Claudia Goldin für die Erforschung der Geschlechterkluft am Arbeitsmarkt

Bekanntlich zeigen drei Finger auf einen zurück, wenn man mit dem Finger auf jemanden weist. Das gilt in speziellem Maße auch für die Vergabe des diesjährigen Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften, den die US-Ökonomin Claudia Goldin für die Erforschung der Geschlechterkluft am Arbeitsmarkt erhält: Die höchste Auszeichnung der Zunft haben bisher mehr als 90 Forscher erhalten – darunter sind drei Frauen.

Das Nobelpreiskomitee selbst erklärt dieses bizarre Ungleichgewicht damit, dass es noch immer große Barrieren für Frauen in der Ökonomenzunft gibt. Was übrigens für neoliberale wie linke Bereiche gleichermaßen gilt. Die verkrusteten Strukturen lösen sich im Wissenschaftsbetrieb offenbar noch langsamer auf als in den Vorständen der Wirtschaft. Daher ist die Auszeichnung für Claudia Goldin, die im Jahr 1989 als erste Frau eine Festanstellung in der Wirtschaftsabteilung der altehrwürdigen US-Elite-Universität Harvard erhielt, auch ein Fingerzeig nach innen. An eine Wirtschaftswissenschaft, die über lange Zeit die Existenz der Geschlechterkluft am Arbeitsmarkt wie in der Wissenschaft nicht einmal zur Kenntnis nahm.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -