Strategien der Zermürbung

Felix Sassmannshausen über den Klassenkampf von oben

Bilder vom Klassenkampf kommen meist erbaulich daher. Eingehakte Arbeiter*innen, die gemeinsam den Kapitalisten trotzen, Solidaritätslieder singend. Es sind Bilder, die helfen können, handlungsfähig zu bleiben in einem Kapitalismus, der allzu oft vereinzelt, statt kollektive Erfahrungen der Solidarität zu ermöglichen.

Doch der Alltag sieht meist anders aus. Denn hinter den Fabriktoren – oder den Bürotüren – herrscht weiter die Tyrannei des Kapitals, dem im Zweifel jedes Mittel Recht ist, um widerspenstige Arbeiter*innen zu zermürben. Diese Sätze klingen altbacken und sind doch in Anbetracht des Klassenkampfs von oben etwa durch Union Busting hochaktuell. Strategien, bei denen Unternehmen Gewerkschafter*innen mobben und im Berufsalltag fertig machen.

Zu oft sind Geschichten, die die Arbeitswelt prägen, traurig und niederschmetternd. Die psychischen Folgen für Arbeiter*innen, die unter die Räder kommen, sind brutal. Das Leiden muss sichtbarer werden und braucht Solidarität. Auch damit Klassenkampf mehr ist als romantische Bilder, die durch trübe Tage helfen – und damit keiner allein bleibt.

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