- Kommentare
- Kommentar
Strategien der Zermürbung
Felix Sassmannshausen über den Klassenkampf von oben
Bilder vom Klassenkampf kommen meist erbaulich daher. Eingehakte Arbeiter*innen, die gemeinsam den Kapitalisten trotzen, Solidaritätslieder singend. Es sind Bilder, die helfen können, handlungsfähig zu bleiben in einem Kapitalismus, der allzu oft vereinzelt, statt kollektive Erfahrungen der Solidarität zu ermöglichen.
Doch der Alltag sieht meist anders aus. Denn hinter den Fabriktoren – oder den Bürotüren – herrscht weiter die Tyrannei des Kapitals, dem im Zweifel jedes Mittel Recht ist, um widerspenstige Arbeiter*innen zu zermürben. Diese Sätze klingen altbacken und sind doch in Anbetracht des Klassenkampfs von oben etwa durch Union Busting hochaktuell. Strategien, bei denen Unternehmen Gewerkschafter*innen mobben und im Berufsalltag fertig machen.
Zu oft sind Geschichten, die die Arbeitswelt prägen, traurig und niederschmetternd. Die psychischen Folgen für Arbeiter*innen, die unter die Räder kommen, sind brutal. Das Leiden muss sichtbarer werden und braucht Solidarität. Auch damit Klassenkampf mehr ist als romantische Bilder, die durch trübe Tage helfen – und damit keiner allein bleibt.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.