- Kommentare
- Grenzschließungen
Finnland: Auf dem Rücken der Schwachen
Daniel Säwert über Finnlands Grenzschließungen
Die Spannungen zwischen Moskau und dem Westen haben die russisch-finnische Grenze erreicht. Am Wochenende hat Finnland fünf der neun Grenzübergänge zum Nachbarn geschlossen und droht damit, auch die restlichen vier Stationen zu schließen. Helsinki wirft Moskau vor, gezielt Migranten zu schicken. Dafür gibt es auch Beweise.
Russland wiederholt das perfide Spiel von Belarus aus dem Jahr 2021, als Minsk glaubte, mit Menschenmassen Europa destabilisieren zu können. Und die neue rechte finnische Regierung kann ihrerseits nun die populistische Karte ausspielen. Die Geflüchteten seien eine Bedrohung für die nationale Sicherheit, behauptet Helsinki. Wie bisher knapp 300 Geflüchtete den Staat erodieren lassen sollen, erklärt Finnland hingegen nicht. Vielmehr zieht Helsinki den Vorhang in einer Region zu, die über Jahrzehnte von Nachbarschaftlichkeit geprägt war. Russen, die in Finnland leben, werden von ihren Verwandten abgeschnitten, der Austausch kommt zum Erliegen. Am schlimmsten trifft es aber die Geflüchteten, die bei Minusgraden ausharren und miterleben müssen, wie sie zum Spielball eines Konflikts werden, für den sie nicht verantwortlich sind.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.