Blauer Brief für EU-Abgeordnete Anne-Sophie Pelletier

Die französische Linke Anne-Sophie Pelletier wurde wegen Mobbingvorwürfen aus ihrer Delegation ausgeschlossen

Europäische Linke – Blauer Brief für EU-Abgeordnete Anne-Sophie Pelletier

Belästigungen, unangemessenes Verhalten, Aggressionen – die Vorwürfe gegen die französische Europaabgeordnete Anne-Sophie Pelletier wiegen schwer. Zu schwer, meinten ihre Parteikolleg*innen in der EU-Volksvertretung: Am Montag wurde die 47-Jährige aus der Parlamentsgruppe von La France Insoumise (LFI) ausgeschlossen. Die bislang sechs Abgeordneten der bedeutendsten und einflussreichen Linkspartei Frankreichs stellten in der Linksfraktion The Left im Europaparlament die größte Parteiendelegation. Das Verhalten von Pelletier sei »unvereinbar mit den Werten der Delegation«, hieß es.

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Worum genau es geht, blieb allerdings etwas nebulös. Berichten zufolge habe es jedoch seit Pelletiers Einzug ins Europaparlament 2019 wiederholt »Meldungen« nicht nur zu übergriffigem Verhalten der Abgeordneten gegeben, sondern auch Klagen über zunehmend schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Beschwerden gehen auf insgesamt 13 Assistent*innen Pelletiers zurück – was an sich bereits für einen erheblichen »Verschleiß« von Mitarbeitenden spricht.

Dabei hatte sich die ausgebildete psychologisch-technische Assistentin in Frankreich vor allem mit ihren sozialen Engagement einen Namen gemacht. Im Jahr 2017 führte sie einen 117 Tage währenden Streik in einem Wohnheim für ältere Menschen an. Auch danach machte die Gewerkschafterin immer wieder gegen Missstände im französischen Gesundheits- und Sozialbereich mobil. 2019 nominierte sie die vom charismatischen Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon gegründete LFI für das Europaparlament.

Wie es mit der parlamentarischen Zukunft von Anne-Sophie Pelletier aussieht, ob sie in der Fraktion The Left verbleibt, ist unklar. Auf der Webseite von LFI im Europaparlament wurde sie zumindest am Mittwoch noch als Mitglied geführt.

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