Trump in Colorado: Brandgefährlicher Wahlausschluss

In Colorado hat ein Gericht Donald Trump von den Vorwahlen ausgeschlossen

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Das Urteil gegen Donald Trump aus Colorado könnte zum umfreiwilligen Weihnachtsgeschenk für den Ex-Präsidenten werden.
Das Urteil gegen Donald Trump aus Colorado könnte zum umfreiwilligen Weihnachtsgeschenk für den Ex-Präsidenten werden.

Es ist ein brisantes und hochproblematisches Urteil: Der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaats Colorado hat entschieden, dass Ex-Präsident Donald Trump bei den parteiinternen Vorwahlen der Republikaner dort nicht antreten darf. Trump habe sich im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 des Aufstands gegen die Vereinigten Staaten schuldig gemacht. Ein entsprechender Paragraph in der Verfassung von Colorado schließt ihn deshalb von öffentlichen Ämtern aus.

Freude über die juristische Klatsche für Trump wäre aus mehreren Gründen fehl am Platz. Erstens wurde Trump wegen entsprechender Vergehen noch gar nicht rechtskräftig verurteilt. Doch auch das Prinzip, ihm deshalb das passive Wahlrecht abzusprechen, birgt große Gefahren. Sollte das Urteil vor dem Obersten Bundesgericht in Washington Bestand haben, wird das Beispiel Schule machen und die US-Justiz weiter auf kontraproduktive Weise politisieren. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Präzedenzfälle von konservativen Richtern gegen linke Kandidat*innen angewandt würden. So sehr man ihn verachten mag: Trump muss an der Wahlurne besiegt werden, nicht vor Gericht.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.