- Kommentare
- Kommentar
Verheiztes Klimageld
Das Ausbleiben der Kompensation beim CO2-Preis schadet letztlich auch dem Klima
Es ist eine bestechend einfache Idee: Der Staat macht die Verbrennung fossiler Energien Jahr für Jahr und für alle planbar teurer. Dafür bekommen alle einen finanziellen Ausgleich, was vor allem Beziehern niedriger Einkommen zugute kommt. Wer Klimaschutz betreibt, würde finanziell belohnt, was auch der Akzeptanz gut tun würde.
Doch bestechend einfache Ideen sind nicht die Sache der Realpolitik. Erst schob das Finanzministerium das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Klimageld auf die lange Bank – offiziell wegen technischer Probleme, aber in Wirklichkeit wohl eher, da der FDP-Ressortchef damit fremdelt. Dann durchkreuzten die Energiepreisturbulenzen infolge des Ukraine-Kriegs die Planung, und jetzt geht es nur noch um das Stopfen von Haushaltslöchern via CO2-Preis – mit schädlichen Folgen. Dieser ist zwar der kleinste Posten beim Tanken und Heizen, doch angesichts der Parolen von rechts wird er in den Mittelpunkt gerückt. So macht die Ampel vor, wie man nicht nur das Klimageld verheizt, sondern das Klimaschutz-Image gleich mit.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.