Bürgergeld-Sanktionen: Grundgesetz schrotten

Jana Frielinghaus über Jens Spahns neueste Forderung nach Verfassungsänderung

Zuverlässig zeigen Protagonisten der CDU, dass sie nur eins wollen: nach unten treten. Am Wochenende war mal wieder Jens Spahn an der Reihe: Man könne doch einfach das Grundgesetz ändern, wenn es in seiner geltenden Version die komplette und dauerhafte Streichung der Sozialleistungen nicht ermöglicht. Bislang verbietet das Artikel eins, der die Menschenwürde schützt.

Die Ampel-Koalition bietet der CDU indes die Steilvorlage für diesen Vorstoß. Denn sie will Personen, die »hartnäckig« Jobangebote verweigern, zumindest für zwei Monage alle Leistungen jenseits der Miete wegnehmen. Die Partei mit dem christlichen Menschenbild will es gleich für immer tun, wobei ihr das Grundgesetz im Wege steht. Man darf ihr unterstellen, dass sie mit dem rhetorischen Eindreschen auf vermeintlich faule Erwerbslose mal wieder die großen Betrüger am Gemeinwesen vor öffentlicher Aufmerksamkeit schützen will. Allein durch bekannte Fälle von Steuerhinterziehung entgehen der öffentlichen Hand jedes Jahr 100 Milliarden Euro.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.