Linke verzeichnet 500 Neueintritte seit Correctiv-Enthüllungen

Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Partei die Zahl der Neumitglieder verzehnfachen

Seit Veröffentlichung der Correctiv-Recherche über rechtsextreme Deportationspläne am 10. Januar hat Die Linke knapp 500 Neueintritte verzeichnet. Das geht aus aktuellen Zahlen der Linkspartei hervor, die dem »nd« exklusiv vorliegen. Demnach konnte die Partei ihre Beitrittszahlen im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres verzehnfachen. Bei den jüngsten Zahlen handele es sich zudem ausschließlich um Online-Eintritte, schriftliche Formulare wurden noch nicht mitgezählt, erklärte der Linke-Sprecher Götz Lange dem »nd«.

Die stellvertretende Parteivorsitzende Katina Schubert kommentierte die Neuzugänge: »Die Demonstrationen gegen die Deportationsfantasien von AfD und Co. machen Mut. Es ist sichtbar, dass große Teile der Bevölkerung besorgt sind über die gegenwärtige Bedrohung durch die in weiten Teilen faschistische AfD und ihre Vorfeldorganisationen.« Vor allem gebe es ein Bedürfnis, dagegen praktisch etwas zu tun. »Das spüren wir auch bei den Eintrittszahlen. Viele Menschen sehen, dass Die Linke für sie der richtige Ort ist, um sich gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck zu engagieren«, so Schubert.

Nach dem Austritt des Wagenknechtsflügels aus der Linken hatte es bereits eine Welle an Neueintritten in die Partei gegeben – etwa 3000 zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember, inklusive schriftlich gestellter Beitrittsanträge. Laut Angaben der Partei verzeichnete die Linke in dem Zeitraum in etwa doppel so viele Eintritte wie Austritte.

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