Deutlich weniger irreguläre Übertritte an EU-Außengrenzen

Zahlen von Januar bis Mai um 23 Prozent gesunken

Die Anzahl der irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union ist in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 um fast ein Viertel (23 Prozent) auf fast 80 000 gesunken. Diese Statistik hat die EU-Grenzagentur Frontex am Freitag veröffentlicht. Die Westbalkan- und zentrale Mittelmeerroute verzeichneten demnach mit 71 Prozent beziehungsweise 58 Prozent die größten Rückgänge bei den Feststellungen an den Hauptmigrationsrouten. Im Gegensatz dazu wiesen die westafrikanische und die östliche Mittelmeerroute die höchsten Anstiege auf, mit Zuwächsen von 303 Prozent sowie 103 Prozent.

Von Januar bis Mai dieses Jahres sind den Angaben zufolge fast 18 000 irreguläre Migranten auf den Kanarischen Inseln angekommen. Es ist die höchste Gesamtzahl für diesen Zeitraum, seit Frontex 2011 mit der Datenerhebung begann. Allein im Mai betrug die Anzahl der Ankünfte 2100. Ebenfalls angestiegen sind Überfahrten über den Ärmelkanal, diese wuchsen in den ersten fünf Monaten 2024 um 38 Prozent auf 21 820 Personen.

Weiterhin sterben viele Flüchtende auf dem Seeweg nach Europa. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) zählt 923 Personen, die in diesem Jahr im Mittelmeer als vermisst gemeldet wurden. Die überwiegende Mehrheit von ihnen war auf der gefährlichen zentralen Mittelmeerroute unterwegs.

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Auch an den östlichen Landgrenzen gab es laut Frontex einen signifikanten Anstieg der irregulären Grenzübertritte. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 verdoppelte sich die Anzahl im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 4450. Dieser Anstieg stellt zwar immer noch den am wenigsten aktiven Migrationsweg in die EU unter den Hauptrouten dar.

Frontex schreibt jedoch, dass die östliche Landroute aktiver werde und sich den Zahlen der westlichen Mittelmeerroute annähere. Darauf deuteten »jüngste Trends« hin, darunter etwa an der Grenze zu Belarus. Dort hatte Polen vergangene Woche eine sogenannte Pufferzone eingerichtet. Diese Sperrzone mit einer Tiefe zwischen 200 Metern und zwei Kilometern darf nur von Polizei und Militär betreten werden. Anlass war ein tödlicher Angriff eines Geflüchteten auf einen Soldaten mit einem Messer. Die Regierung will deshalb auch die Regeln zum Schusswaffeneinsatz durch die Sicherheitskräfte lockern.

Derzeit hat Frontex rund 2800 Polizisten und sonstige Mitarbeiter in verschiedenen Operationen an den EU-Grenzen im Einsatz. Bis 2027 baut die Agentur eine eigene Grenztruppe auf, die dann 10 000 Einsatzkräfte umfassen soll.

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