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Putin besucht Vietnam: Souveräne Außenpolitik

Peter Steiniger zur Kritik an Vietnam als Gastgeber für Putin

Der vietnamesische Präsident To Lam (l.) und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Hanoi.
Der vietnamesische Präsident To Lam (l.) und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Hanoi.

In Vietnam wurde Präsident Wladimir Putin bei seinem Staatsbesuch mit großem Bahnhof begrüßt. Der Empfang durch Nordkoreas Herrscher auf der ersten Station seiner Asienreise war sicher pompöser, doch zur Demonstration, dass Russland international weiter mitspielt, ist der aufstrebende Schwellenstaat ein deutliches Upgrade gegenüber der abgeschotteten Kim-Dynastie. Die Kritik aus Washington, dass Vietnam Putin trotz der »eklatanten Verstöße Russlands gegen das Völkerrecht«, den der Krieg gegen die Ukraine darstellt, eine Plattform bietet, prallt an Hanoi ab. Trotz normalisierter Beziehungen ist der opferreiche Befreiungskrieg gegen die USA nicht vergessen und auch nicht, wer auf welcher Seite stand. Die Schelte verbucht man unter den doppelten Standards des Westens bei der Auslegung internationalen Rechts und verfolgt eigene Interessen.

Dabei bedient sich Vietnams Führung nicht nur Symbolpolitik. Diplomatie und strategische Partnerschaften mit allen Groß- und Regionalmächten sollen Souveränität und Unabhängigkeit sichern – auch angesichts des ambivalenten Verhältnisses zu Peking.

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