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- Jüdisches Leben in Potsdam
Kriege trüben die Freude über neue Synagoge
Auch und gerade jüdisches Leben braucht den Frieden, meint Andreas Fritsche
Da, wo die jüdische Gemeinde von Potsdam vorher saß, war sie für Post und Paketdienste schwer zu finden. Die neue Adresse liegt im Herzen der Stadt. Die am Donnerstag eingeweihte Synagoge ist nicht zu übersehen. Der Bau fügt sich optisch ins barocke Umfeld ein, sticht aber mit den orientalischen Formen seiner Fenster auch daraus hervor. »Es ist eine Schande für unser Land, dass wir jüdische Einrichtungen schützen müssen«, meinte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ganz richtig. Umso wichtiger sei es, sie nicht zu verstecken.
So ähnlich äußerten sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und andere. Es fehlte nicht der Hinweis, warum eine neue Synagoge gebaut werden musste: Weil die Nazis das jüdische Leben in Potsdam fast vollständig ausgelöscht hatten. Befremdlich wirkte es aber, wenn der Terror der palästinensischen Hamas in eine Reihe, wenn auch nicht auf eine Stufe mit den Naziverbrechen gestellt wurde. Da wird es schnell schwierig.
Die Einweihung der Synagoge war kein geeigneter Termin, eine Generalkritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen anzubringen. Andererseits ließ sich der Terror der Hamas unmöglich aussparen. Zu sehr bewegt er Juden in Deutschland – und auch Palästinenser, die ihren Schmerz wegen getöteter Angehöriger auf die Straße tragen wollen, es eigentlich dürfen, dann aber Schikanen erleben. Indes geht vielen Juden in Deutschland, die in der Sowjetunion aufgewachsen sind, der Krieg in der Ukraine noch näher. Ohne Frieden ist alles nichts.
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