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Human Rights Watch: 236 Seiten gegen Ignoranz
Matthias Monroy über die Kurzstudie von Human Rights Watch zum 7. Oktober
Unter der Überschrift »Ich kann das ganze Blut nicht aus meinem Kopf löschen« sammelt Human Rights Watch (HRW) auf 236 Seiten Belege, welche palästinensischen Gruppen für die am 7. Oktober in Israel getöteten Zivilisten verantwortlich sind. Recherchen dafür begannen bereits im Oktober, 94 Überlebende wurden befragt. Die Kurzstudie ist deshalb glaubwürdig – auch wenn manche Beobachter des Nahostkonflikts der Menschenrechtsorganisation misstrauen.
Auch dass Aussagen von Angehörigen der Organisation Zaka, deren ultraorthodoxe Freiwillige Leichenteile zur Bestattung einsammeln, nur mit Vorsicht Eingang finden, muss HRW angerechnet werden: Diese Zeugnisse haben sich oft als falsch herausgestellt.
Nicht gefallen dürfte manchen, dass HRW auch die israelische Armee für die Tötung von Zivilisten am 7. Oktober verantwortlich macht, etwa durch die Bombardierung von Häusern, in denen Kämpfer vermutet wurden, oder gemäß dem Hannibal-Protokoll zur Verhinderung von Geiselnahmen. HRW bezieht sich dabei auf Recherchen israelischer Medien.
Um Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit ignorieren zu können, behaupten einige Befürworter des Gazakrieges, große Menschenrechtsorganisationen betrachteten einseitig palästinensische Opfer. Der Vorwurf trifft auch Amnesty International und die Vereinten Nationen. Mit der Kurzstudie von HRW zu den Verbrechen der Hamas und anderer Gruppen ist dieser hoffentlich Geschichte.
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