Macron spielt Spielchen

Peter Steiniger zu Frankreichs blockierter linker Volksfront

Frankreichs Linksbündnis fordert von Präsident Emmanuel Macron die Ernennung der Volksfront-Kandidatin Lucie Castets zur Regierungschefin.
Frankreichs Linksbündnis fordert von Präsident Emmanuel Macron die Ernennung der Volksfront-Kandidatin Lucie Castets zur Regierungschefin.

Der Wolf wirbt für Schafspelze: Geht es nach Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, sollen für die Dauer der Olympischen Spiele in Paris in der politischen Arena die Waffen ruhen. Die Verzögerungstaktik und die Verleugnung des Siegs der Neuen Volksfront bei der Parlamentswahl durch den marktliberalen Präsidenten sind Klimmzüge, um das linke Bündnis von der Regierung fernzuhalten und nach Möglichkeit zu spalten.

Dafür will Macron die Regeln des demokratischen Spiels neu bestimmen und eine Große Koalition formen, die seine Politik fortsetzt. Am grünen Tisch soll weggewischt werden, dass die Wähler nicht nur einen Sieg der extremen Rechten verhindert, sondern auch Macrons neoliberaler Agenda die rote Karte gezeigt haben. Die Folge ist ein Olympischer Unfrieden.

Zugleich ringt die Volksfront mit internen Kontroversen. Mit Lucie Castets fand sie nun endlich ihre Kandidatin für das Amt des Premiers. Die zeigt dem Macron-Lager die kalte Schulter – alles andere würde die an die Wahl der Linken geknüpften Hoffnungen zerstören.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal