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Hardliner vor dem Herrn
Der Evangelikale Mike Huckabee wird US-Botschafter in Israel
Halleluja: Der von US-Präsident Donald Trump für den Posten des Botschafters in Israel nominierte frühere Senator von Arkansas Mike Huckabee kann die Koffer packen. Nach einer hitzig geführten Anhörung vor dem Senatsausschuss für auswärtige Beziehungen wurde die Personalie am Mittwoch mit einer Mehrheit von 53 zu 46 Stimmen bestätigt. Bis auf einen stimmten alle demokratischen Senatoren gegen den 69-Jährigen, der als Unterstützer der israelischen Siedler im Westjordanland bekannt ist, das Israel seit 1967 völkerrechtswidrig besetzt hält.
Die gewaltsame Vertreibung der dort lebenden Palästinenser von ihrem Land hat unter der Regierung von Benjamin Netanjahu an Fahrt gewonnen. Der neue US-Botschafter unterstützt Pläne für eine Annexion durch Israel wie beim Golan und Ost-Jerusalem. Für den evangelikalen Baptisten und früheren Pastor gibt es keine Besatzung von »Judää und Samaria«, da ja im Alten Testament Gott selbst den jüdischen Anspruch auf das Westjordanland verbrieft habe. Nach der Senatsentscheidung klatschen Ultrarechte in Israel wie Finanzminister Bezalel Smotrich von der Religiös-Zionistischen Partei in die Hände.
Seinen zum baptistisch geprägten »Bibelgürtel« zählenden Heimat-Bundesstaat Arkansas regierte Mike Huckabee von 1996 bis 2007. Seit zwei Jahren ist seine Tochter Sarah dort Gouverneurin. 2008 und 2016 bewarb sich Huckabee um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikaner, beim zweiten Versuch schloss er sich nach kurzer Zeit Trump an. Fanatischer Israel-Fan ist er seit einer ersten Reise ins Heilige Land im Jahr seines High-School-Abschlusses 1973, der viele weitere folgten.
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