Flüchtige Methan-Verordnung

Die geplante Umsetzung des EU-Vorhabens in Deutschland ist problematisch, meint Kurt Stenger

Auch beim Braunkohleabbau entweicht deutlich mehr Methan, als bisher angegeben wird.
Auch beim Braunkohleabbau entweicht deutlich mehr Methan, als bisher angegeben wird.

Das besonders wirksame Treibhausgas Methan hat mehr als ein Drittel der Klimawerwärmung seit Beginn der Industrialisierung verursacht – vermutlich. Genau weiß das keiner, da die Emissionen des geruchlosen Gases bisher nicht einmal richtig erfasst werden. Was auch daran liegt, dass sie flüchtig sind, also unbemerkt bei Produktion und Transport auftreten. Die jetzt in Kraft getretene EU-Methan-Verordnung soll hier Besserung bringen: Zumindest der Energeiesektor muss nun den Ausstoß genau messen und bei Leckagen Abhilfe schaffen.

Echte Erfolge sind indes zweifelhaft – nicht nur, weil sich mal wieder niemand an die Abfall- und die Landwirtschaft als große Emittenten herantraut. Auch scheint die Umsetzung in Deutschland paradox zu werden: Ein Lobbyverband der Gaswirtschaft soll wichtige behördliche Kontrollaufgaben erhalten. Damit dürften die Emissionen weiterhin stark unterschätzt werden. Und das Vorhaben droht zu einer flüchtigen Methan-Verordnung zu werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.