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Berlin: Anschlag mit Nahost-Bezug auf SPD-Parteibüro
Mutmaßliche Schüsse auf Büro von Lars Düsterhöft (SPD)
Auf das Bürgerbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft sind womöglich Schüsse abgeben worden. Das teilte der Politiker am Dienstag mit. Von Düsterhöft veröffentlichte Fotos zeigen vier einschussähnliche Beschädigungen in einer Glasscheibe. Hinter der Scheibe steht ein Pappaufsteller, der Düsterhöft zeigt. Zudem wurde an der Wand des Büros ein Schriftzug hinterlassen: »We condemn Germany 4 genocide« (Wir verurteilen Deutschland für den Genozid).
Ob, wie von Düsterhöft behauptet, tatsächlich Schüsse abgegeben worden sind, sei Gegenstand der Ermittlungen, teilte ein Sprecher der Berliner Polizei auf nd-Anfrage mit. Man habe aufgrund von Sachbeschädigungen mit politischer Tatmotivation ein Strafermittlungsverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz. In einer späteren Mitteilung ließ die Berliner Polizei verlauten, dass die Beschädigungen nach ersten Erkenntnissen »vermutlich mit einem spitzen Gegenstand verursacht« wurden.
Düsterhöft ist Vorsitzender des Arbeits- und Sozialausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. Sein Büro befindet sich im Ortsteil Oberschönweide. »Für mich ist klar, dass sich dies auf die aktuelle Lage im Nahen Osten bezieht«, erklärte Düsterhöft. In der Bekanntmachung zum Angriff auf sein Büro verurteilte Düsterhöft das tägliche Sterben im Gazastreifen. Der Tod von unfassbar vielen Menschen, die mit dem Anschlag der Hamas nichts zu tun hätten, werde nun als Kollateralschaden in Kauf genommen. »Die Haltung der Bundesregierung – welche die ultrarechte-nationalistische Regierung Israels primär unterstützt – habe ich in dieser bedingungslosen Form von Anfang an kritisch betrachtet«, erklärte Düsterhöft.
Er könne die Angst, Wut und Verzweiflung der Menschen auf beiden Seiten nur erahnen. Berlin müsse in diesem Konflikt ein Ort des Miteinanders und des Austauschs sein, »kein Nebenkriegsschauplatz«, so Düsterhöft. »Was ist die nächste Steigerung, dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?« Er lehne Eskalation ab und lade zum Gespräch auf Augenhöhe ein.
Diverse Berliner Parlamentarier*innen verurteilten den Angriff.
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