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Kommt die Alternative für die Junge Alternative?

Laut Medienberichten denkt die AfD darüber nach, die eigene Jugendorganisation zu ersetzen

  • nd/Agenturen
  • Lesedauer: 3 Min.
Auch das moderne Logo und der hippe Auftritt können das rechtsextreme Weltbild der Jungen Alternative nicht übertünchen.
Auch das moderne Logo und der hippe Auftritt können das rechtsextreme Weltbild der Jungen Alternative nicht übertünchen.

Berlin. Die oberste AfD-Ebene arbeitet einem Medienbericht zufolge an Plänen, ihre Jugendorganisation Junge Alternative (JA) durch eine neue Organisation ersetzen. Sie wolle eine neue Jugendorganisation mit anderem Namen gründen, die enger an die Partei angebunden sei und demnach auch stärker in ihrem Sinne handele, berichtete das Portal »Table.Briefings« unter Berufung auf Bundesvorstands-Kreise der Partei. Demnach könnte eine neue Organisation nach dem Modell der Jusos bei der SPD entstehen, mit einem neuen Namen, der aber noch nicht feststehe.

Eine Bestätigung aus der AfD gab es dafür nicht. JA-Chef Hannes Gnauck, der auch Mitglied des AfD-Bundesvorstandes ist, sagte der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage, der Meinungsbildungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, es gebe verschiedene Überlegungen.

Die JA trifft sich im Oktober zu einem Bundeskongress. Dort könnte nach Gnaucks Angaben ein Vorschlag zur Zukunft der Jugendorganisation erarbeitet werden, über den dann der nächste Bundesparteitag der AfD im kommenden März entscheiden könnte. Die JA ist laut AfD-Satzung die offizielle Jugendorganisation der Partei. Eine Satzungsänderung müsste ein Parteitag mit Zweidrittelmehrheit beschließen.

Aus dem Umfeld des AfD-Vorstands hieß es, die JA befinde sich aktuell in einer Umorientierung. Kein Geheimnis ist, dass es in der AfD-Spitze Unmut über die Nachwuchsorganisation gibt. Der Verfassungsschutz hat sie als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Es gibt Mitglieder, die führenden AfD-Politikern zu radikal sind. Und die JA feiert besonders jene AfD-Politiker, die parteiintern Kritik ausgesetzt sind: Nachdem die AfD-Führung ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl mit einem Auftrittsverbot belegt hatte, verkaufte die JA auf dem Parteitag in Essen Solidaritäts-Sticker für Maximilian Krah.

Solche Vorfälle zeigen: Der Mutterpartei fehlt das Durchgriffsrecht. Aktuell ist die JA relativ unabhängig; wer Mitglied ist, muss – bis auf die Vorstände – nicht gleichzeitig in der AfD sein. Das hat auch zur Folge, dass JA-ler Mitglied in Organisationen sein können, die auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD stehen.

Das Juso-Modell, über das gesprochen wird, würde nach Gnaucks Angaben bedeuten, dass jedes AfD-Mitglied unter 36 Jahren automatisch auch Mitglied der Nachwuchsorganisation wäre. Die stärkere Verknüpfung würde den entsprechenden Durchgriff von oben ermöglichen, etwa bei Ordnungsmaßnahmen wie Parteiausschlussverfahren.

Außerdem dürfte dann auch die Mitgliederzahl der Nachwuchsorganisation deutlich steigen. Aktuell hat sie etwa 2000 Mitglieder. Bei der Mutterpartei AfD machen nach deren Angaben fast 50 000 Menschen mit. Die AfD würde ihre Einnahmen durch eine höhere Anzahl zahlender Mitglieder steigern, und über die Parteienfinanzierung könnte weiteres Geld hinzukommen. nd/Agenturen

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