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Solingen-Debatte: Wettbewerb der Schäbigkeit
Keine Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan, fordert Marten Brehmer
Es ist der Horror islamistischen Terrors: Gezielt hat ein Terrorist des Islamischen Staats Besucher auf einem Straßenfest in Solingen mit einem Messer attackiert. Drei Personen metzelte er brutal nieder, acht weitere wurden schwer verletzt. Dass Menschen hierzulande frei feiern können, ist den Klerikalfaschisten offenbar ein Dorn im Auge.
Nur wenige Tage nach dem Anschlag stehen auch in Berlin politische Raubritter bereit, die die Bluttat für ihre Zwecke nutzen wollen: »Das Attentat zeigt, dass wir dringend über die Täterkreise sprechen und endlich Konsequenzen ziehen müssen«, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Deutlicher wurde Innensenatorin Iris Spranger (SPD): »Deutschland kann es sich nicht leisten, direkte Abschiebungen von Straftätern nach Afghanistan und Syrien weiter auszusetzen.«
Dieser Überbietungswettbewerb der Schäbigkeiten im Schatten der Trauer um die Anschlagsopfer ist höchstgefährlich. Keinem Menschen ist damit geholfen, Asylbewerber aus Syrien und Afghanistan pauschal für die Taten eines Einzelnen in Geiselhaft zu nehmen. Die Lage in beiden Ländern hat sich durch den Anschlag nicht verändert: In Syrien herrscht weiter ein bestialischer Bürgerkrieg, während die Taliban Afghanistan noch immer in ihrer barbarischen Terrorherrschaft halten.
Die Gewalt, die jetzt Deutschland erreicht hat, ist in diesen Ländern an der Tagesordnung. Sie ist es, vor der Menschen nach Deutschland und Berlin fliehen. Dass nun debattiert wird, Menschen in die Hände der Islamisten abzuschieben, leistet deren Zielen Vorschub. Sie wollen die Humanität gegenüber Schutzbedürftigen als scheinheilig entlarven. Diesen Gefallen sollte man ihnen nicht tun.
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