Selenskyjs »Siegesplan«: Unkalkulierbare Risiken

Peter Steiniger zum Krieg über Bande zweier Atommächte um die Ukraine

Er geht nicht mit leeren Händen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schreibt mit einem Stift auf Artilleriegranaten in einem Werk in Pennsylvania.
Er geht nicht mit leeren Händen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schreibt mit einem Stift auf Artilleriegranaten in einem Werk in Pennsylvania.

Frieden ist vom Tisch. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj präsentiert bei seinem USA-Besuch einen unrealistischen »Siegesplan«, der keinen Ausweg aus dem Konflikt mit Russland lässt. Es ist ein Fahrplan für die ungebremste Eskalation: mehr Geld, mehr moderne Waffen, freie Hand für strategische Angriffe und die noch engere Verzahnung der Ukraine mit der Nato. Kurz vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Joe Biden verkauft der Wahlkampfhelfer aus Kiew die Strategie des Weißen Hauses, den geopolitischen Konkurrenten möglichst lange und schwer bluten zu lassen, als Erfolgsprojekt.

Ein lieber Gast ist Selenskyj bei dessen Profiteuren, die eifersüchtig wetteifern, wer noch mehr dafür tun darf, »dass das Leben geschützt wird«, wie der Politiker beim Besuch einer Munitionsfabrik in Pennsylvania deren Beitrag in Orwellschem Neusprech lobte. Für Nachschub ist mit neuen Militärhilfen aus Washington im Umfang von sieben Milliarden Dollar gesorgt.

Diese verlängern das sinnlose tausendfache Sterben von Ukrainern und Russen, ohne das Blatt zugunsten Kiews wenden zu können. Auch Selenskyjs Forderung nach Freigabe von weitreichenden Waffen ist keine Siegesformel. Es geht um eine politische Entscheidung, die zur Ausweitung und Brutalisierung des Krieges führen würde. Der nötige Deal mit Moskau rückt dann in ganz weite Ferne. Dort zündelt man mit Änderungen an der Atomdoktrin ebenfalls. Der Grat zwischen dem indirekten und einem Frontalzusammenstoß zwischen Russland und der Nato ist schmal.

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