- Kommentare
- WikiLeaks
Julian Assange: Starker Auftritt in Straßburg
Assange entlarvt den »Wertewesten«, meint Jana Frielinghaus
Ein Zeichen der Ermutigung für Whistleblower und Journalisten weltweit war die Stellungnahme von Julian Assange in Straßburg. Nach 14 Jahren Unfreiheit, darunter vier in Isolationshaft in London, nach Rufmordkampagnen und Bedrohung seines Lebens durch US-Dienste war zu fürchten, dass sich der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks nach seiner Freilassung im Juni für immer aus der Öffentlichkeit zurückziehen würde. Zu verdenken wäre es ihm nicht.
Doch er hat die Welt am Dienstag wissen lassen, dass dem nicht so ist. Er sagte, was ist: dass seine Freilassung nicht aus einem rechtsstaatlichen Verfahren resultierte, sondern dass er sich »schuldig« bekennen musste, Verbrechen der US-Militärs öffentlich gemacht zu haben, um nicht im Gefängnis sterben zu müssen. Sollte der Menschenrechtsrat des Europarats, wie von etlichen Mitgliedern gefordert, die Aufarbeitung des Falles Assange fordern, wäre dies ein Bekenntnis, dass mit dessen Verfolgung die Pressefreiheit verletzt wurde und Hinweisgeber eingeschüchtert werden sollten.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.