U6 nach Tegel: Bauarbeiten dauern bis mindestens 2026

Weil die Neubaustrecke Ostkreuz der Straßenbahn weiter auf sich warten lässt, müssen sich die Fahrgäste auf Ungemach einstellen

Der Gleiszustand in der Boxhagener und Marktstraße bereitet der BVG schon länger Sorgen
Der Gleiszustand in der Boxhagener und Marktstraße bereitet der BVG schon länger Sorgen

Die Straßenbahnlinie 21 wird wahrscheinlich über Jahre nicht mehr durchgehend verkehren können. Grund ist der schlechte Gleiszustand der Strecke in Teilen der Boxhagener Straße in Friedrichshain und der Marktstraße in Rummelsburg.

»Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende nächsten Jahres, also 2025, die Strecke halten können«, sagte Andrea Paulo beim Sprechtag des Berliner Fahrgastverbands IGEB. Sie ist bei der BVG für die Infrastruktur von Straßenbahn und Bus zuständig. Die Strecke zwischen den Haltestellen Holteistraße und S-Bahnhof Rummelsburg könnte allerdings auch schon früher gesperrt werden, wie Paulo verdeutlicht: »Bekanntlich steht an der Schiene nicht dran, Datum und Uhrzeit, wann sie dann nicht mehr will.« Ihre Kollegen seien da »wirklich wöchentlich dran«.

Bereits im Mai wurde wegen des schlechten Gleiszustands in dem Abschnitt die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Seit Kurzem gilt teilweise nur noch Tempo 10.

»Bekannterweise hängt ja die Boxhagener Straße auch an der Neubaustrecke Ostkreuz. Und wir sind davon ausgegangen, dass es eigentlich immer ein bisschen eher kommt«, erläuterte Paulo die Hintergründe. Seit vielen Jahren zieht sich das Planfeststellungsverfahren, wegen diverser Fehler mussten die Unterlagen viermal ausgelegt werden. Aufgrund der neuen Linienführung über das Ostkreuz soll die nun betroffene Altstrecke stillgelegt und nicht mehr in deren Sanierung investiert werden.

Man sei »im Austausch, auch mit dem Senat und den Bezirksämtern, wie wir dort Alternativen schaffen können für diese Strecke«, sagte Paulo. Nach nd-Informationen ist eine Überlegung, die Strecke bereits am Wismarplatz zu kappen und die Fahrgäste auf die parallel verlaufende Buslinie 240 zu verweisen. Dieser Zustand würde dann bis zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ostkreuz erhalten bleiben, für die es noch kein Datum gibt. Womöglich also mehrere Jahre lang.

Mindestens noch bis Sommer 2026 bleibt auch die U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel gesperrt, wie U-Bahn-Bauchef Uwe Kutscher sagte. Immer neue Probleme offenbarten sich bei der seit Ende 2022 laufenden Sanierung. »Wir sind noch guter Hoffnung, das Jahr 2026 zu halten«, so Kutscher.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -