Werbung

Krieg ohne Rücksicht im Libanon

Cyrus Salimi-Asl zum Beschuss von UN-Soldaten durch Israels Armee

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
UN-Friedenstruppen des indischen Kontingents der Unifil sichern die libanesische Grenze zu Israel.
UN-Friedenstruppen des indischen Kontingents der Unifil sichern die libanesische Grenze zu Israel.

Man nimmt es fast als »normal« hin, dass in Kriegen auch Unbeteiligte und nichtmilitärische Ziele getroffen werden. Im Gazastreifen und im Libanon, in der Ukraine und im Sudan sehen wir das jeden Tag. Der Beschuss von Soldaten der Unifil-Friedensmission der Vereinten Nationen im Libanon hat jedoch eine besondere Qualität – zeigt er doch, wie wenig Rücksicht das israelische Militär und die politisch verantwortliche israelische Regierung auf internationale Regelungen nehmen. Von der Uno hält man eh nichts, sieht darin eine von Israel-Feinden unterwanderte Organisation und sich selbst als Opfer.

Die Verurteilung des Vorfalls als Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht folgte umgehend, wie auch die indirekte Rechtfertigung durch Israels Armee: Die Hisbollah würde Unifil-Stützpunkte missbrauchen, ergo habe man geschossen. Das Mantra der israelischen Armeeführung, Hisbollah und Hamas verschanzten sich hinter Zivilisten, in Schulen und Krankenhäusern oder gar hinter UN-Friedenstruppen, überzeugt allenfalls teilweise. Allein die hohe Anzahl von geschätzt über 16 000 getöteten Kindern im Gazastreifen lässt nicht nur Zweifel an der Zielgenauigkeit israelischer Bomben aufkommen, sondern auch an den Einsatzregeln des Militärs. 226 UN-Mitarbeiter sind bisher im Gazastreifen getötet worden.

Ein Waffenembargo ist überfällig, wie es Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez fordert. Und was macht Bundeskanzler Olaf Scholz? Kündigt neue Waffenlieferungen an. Prompt haben fünf Betroffene aus Gaza mit Unterstützung des Europäischen Zentrums für Verfassungs- und Menschenrechte Widerspruch dagegen eingelegt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.