- Kommentare
- Umgang mit Rechtsaußen
Brandmauer und Schulterklopfen
Die Doppelzüngigkeit der CDU
Ein unkonventionelles Modell, aus dem man praktische Lehren ziehen könne, nennt EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen den am Mittwoch gestarteten Italien-Albanien-Deal. Das EU-Land will schneller abschieben, auch wenn das Projekt politisch umstritten und juristisch fragwürdig ist. Dies entspricht zwar dem Zeitgeist in vielen Ländern Europas, aber dass die CDU-Politikerin derart Lob für eine Rechtsaußen-Regierung findet, ist bemerkenswert. Zumal ihre Partei zuhause gegen die AfD austeilt und eine Brandmauer hochhält. Die bröckelt auf lokaler Ebene, ist aber von hohem symbolischen Wert.
Von der Leyen lobt bekanntlich nicht nur, sie hat auch einen Postfaschisten zu einem Vize ernannt. Man kann sich ausmalen, was in Deutschland passiert, wenn die AfD verbal abrüsten und millionenfache Remigrationsfantasien alteingesessener Menschen nicht-deutscher Herkunft hintanstellen würde: Dann wird die CDU, wenn es die Machtinteressen erfordern, praktische Lehren aus dem unkonventionellen Brüsseler Leyen-Modell ziehen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.