Gute Fremde, schlechte Fremde

Jana Frielinghaus über den deutschen Umgang mit »Ausländern«

Im Werben um indische Fachkräfte legte sich Sozialminister Hubertus Heil (SPD) mächtig ins Zeug - hier bei einem Cricketspiel im Berliner Olympiapark, wo er Inderinnen und Inder traf, die bereits in Deutschland leben und arbeiten.
Im Werben um indische Fachkräfte legte sich Sozialminister Hubertus Heil (SPD) mächtig ins Zeug - hier bei einem Cricketspiel im Berliner Olympiapark, wo er Inderinnen und Inder traf, die bereits in Deutschland leben und arbeiten.

Der Irrsinn ist grenzenlos: Da tüfteln Ampel-Parteien, CDU und CSU unentwegt an Plänen, wie man möglichst schnell möglichst viele Ausländer abschieben kann. Die Behörden, davon angespornt, schaffen vermehrt auch Fachkräfte und Azubis außer Landes. Parallel aber wollen die Politiker dieser Parteien Hunderttausende Fachkräfte im Ausland anwerben. Zur Gewinnung Hochqualifizierter aus Indien hat das Kabinett nun eigens eine Strategie beschlossen.

Anreize braucht es tatsächlich, denn bislang waren die Tingeltouren deutscher Regierungsmitglieder in Westafrika oder Mexiko von mäßigem Erfolg gekrönt. Es hat sich nämlich herumgesprochen, dass man in Deutschland selbst mit guter Ausbildung nicht wirklich gewollt ist. Dass mit Marc Biacacz nun ausgerechnet ein CDU-Politiker mahnt, die Regierung müsse für die indischen Experten auch Wohnraum und Kitaplätze zur Verfügung stellen, ist ein echter Treppenwitz. Es war die CDU, die einst mit dem Slogan »Kinder statt Inder« Wahlkampf machte und bis heute Ressentiments bedient.

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