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- Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Investoren als Allheilmittel
Die ZLB sichern, aber nicht um jeden Preis, meint David Rojas Kienzle
Die Zustände in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) sind katastrophal. Das ist allen klar, spätestens seit im Juli bei einem Gewitter ein Regenrohr platzte und das Wasser Tausende Bücher durchnässte. Bibliotheksmitarbeiter*innen mussten mit Eimern anrücken. Nach wie vor sind Teile des Bestandes nicht nur durch den direkten Wassereinfluss bedroht, die steigende Luftfeuchtigkeit führt auch dazu, dass Papier schimmelt. Der wertvolle Bestand droht im wahrsten Sinne des Wortes zu vergammeln – ein peinlicher Zustand für die Hauptstadt.
Da ist es nur logisch, dass der Senat mit Hochdruck nach einem neuen Standort für die ZLB sucht. Die Bestandsgebäude seien marode und sanierungsbdüftig, heißt es in der Senats-Antwort auf eine Anfrage. Der Senat unterstütze jede Lösung, die den Betrieb und die Zukunft der ZLB auf wirtschaftliche und nachhaltige Weise sichere.
Nun hat sich Kultursenator Joe Chialo (CDU) mehrfach mit dem Eigentümer des Galeria-Standortes am Alexanderplatz getroffen. Auf Initiative des Immobilienbesitzers. Obwohl ein städtebaulicher Vertrag regelt, dass dort weiter ein Warenhaus betrieben werden soll.
Und ja, die Suche nach passenden Standorten ist schwierig. Das kann aber nicht bedeuten, dass die Politik über jedes Stöckchen springen muss, dass von Investorenseite hingehalten wird. Der ketteninsolvente Karstadt-Konzern ist mit Sicherheit kein attraktiver Mieter. Der Senat sollte aber eigenständige Lösungen für die wichtigen Belange der Stadt finden und nicht halb garen Angeboten von Investoren hinterherhecheln.
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