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Aus für Azubi-Ticket in Berlin und Brandenburg

Auf Grundlage des Deutschlandtickets soll eine neue Ticket-Lösung für Auszubildende her – während erneute Kritik am 29-Euro-Ticket laut wird

Ab 2025 geht es in Berlin und Brandenburg nicht mehr mit dem VBB-Abo Azubi zum Ausbildungsplatz.
Ab 2025 geht es in Berlin und Brandenburg nicht mehr mit dem VBB-Abo Azubi zum Ausbildungsplatz.

Noch haben Auszubildende in Berlin und Brandenburg die Wahl: Für 34,50 Euro im Monat können sie im VBB-Abo Azubi den Regional- und Nahverkehr in beiden Bundesländern nutzen – oder sie bemühen sich um das bundesweit gültige Deutschlandticket. Mit Beginn des neuen Jahres wird nun allerdings das erste der beiden Angebote wegfallen.

»Die Nutzerzahl des VBB-Abo Azubi ist seit Einführung des Deutschlandtickets um fast die Hälfte zurückgegangen«, teilt Berlins Mobilitätsverwaltung zu Beginn der Woche mit. Man habe sich deshalb entschieden, den zwischen Berlin, Brandenburg und dem VBB geschlossenen Vertrag zum Azubi-Ticket mit Ende 2024 auslaufen zu lassen.

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Je nach Bereitschaft ihres Arbeitgebers konnten Auszubildende mit dem Deutschlandticket Job zuletzt sogar preiswerter unterwegs sein als mit dem VBB-Abo Azubi. Das ändert sich aber bald: Mit der bereits beschlossenen Preiserhöhung des Deutschlandtickets zum neuen Jahr fallen bei Auszubildenden, die ihren Arbeitgeber überzeugen können, jetzt bis zu 40,60 Euro im Monat an. Auszubildende, die bundesweit im Nahverkehr fahren wollen, zahlen dann also ab Januar 2025 6,10 Euro mehr im Monat.

Die Verkehrsverwaltung verspricht ein zeitnahes Nachfolgeangebot für das Azubi-Ticket auf Grundlage des Deutschlandtickets, das Berlin gemeinsam mit Brandenburg und dem VBB erarbeiten will. »Ziel dabei ist es, Auszubildenden ein vergleichbares Angebot machen zu können wie Studierenden«, heißt es.

Grüne und Linke hatten, sowohl in Berlin als auch in Brandenburg, mehrfach Kritik am Azubi-Abo der VBB geübt und auf Angebote für Studierende verwiesen. »Wir argumentieren schon die ganze Zeit, dass das Land Geld spart, wenn die Lösung im Deutschlandticket integriert ist«, sagt Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, zu »nd«. Mit seiner Entscheidung entlarve sich der Senat allerdings selbst. »Während das Azubi-Ticket aus Effizienzgründen an das Deutschlandticket angedockt werden soll, hält die SPD weiter an ihrem 29-Euro-Ticket fest. Dabei ist das Problem das gleiche.«

Generell hält Ronneburg Ticketlösungen für cleverer, die nicht parallel zum Deutschlandticket gefördert werden. Eine Ausnahme stelle das 9-Euro-Sozialticket dar, das nach Abschaffung politisch nur schwer wieder eingeführt werden könne, falls nötig. Auch hier verhalte sich der Senat widersprüchlich: »Der Senat will eine Preiserhöhung beim Sozialticket nicht ausschließen. Dann aber wäre der noch geringere Abstand zum 29-Euro-Ticket vollkommen unhaltbar.« Für einen Nachfolger des VBB-Azubi-Tickets müsse in Berlin nun möglichst schnell eine Lösung gefunden werden, um Azubis zusätzliche Kosten zu ersparen, so Ronneburg. »Am Ende dürfen Azubis nicht schlechter dastehen als Studierende.«

Noch bis zum 31. Dezember 2024 kann das auslaufende VBB-Abo Azubi noch erworben werden. Die Laufzeit des Tickets beträgt zwölf Monate. Laut Mobilitätsverwaltung seien die meisten bestehenden Verträge zwischen August und Oktober geschlossen worden und somit noch bis Herbst 2025 gültig.

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