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Basketballer Mathias Lessort: Klare Position
Der Basketballer Mathias Lessort unterstützt die sozialen Proteste auf Martinique
Der Basketballstar Mathias Lessort gehört zu den Sportlern, die auch jenseits des Spielfeldes Stellung beziehen. Der Angestellte des Athener Klubs Panathinaikos, der mit Frankreichs Nationalmannschaft Silber bei Olympia holte, solidarisierte sich jetzt mit der Protestbewegung gegen die soziale Ungerechtigkeit auf Martinique, wo er vor 29 Jahren zur Welt kam. Die zum Teil gewalttätigen Proteste gegen soziale Missstände, die Verteuerung des Lebens und den Postkolonialismus auf der seit 1635 in französischem Besitz befindlichen Insel halten bereits seit Wochen an. Es fehlt an Arbeitsplätzen und Perspektiven, mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt in Armut. Zugleich sind die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen gestiegen und liegen ohnehin deutlich über denen im Mutterland.
Dorthin kam Lessort mit 15 Jahren als Nachwuchsspieler des Erstligavereins Élan Chalon. Mit 21 gelang dem wuchtigen 2,06-Meter-Center beim JSF Nanterre der Durchbruch an die Spitze. Neben Stationen in Spanien, Serbien und Israel war er in der Saison 2019/20 für Bayern München auch in der Bundesliga aktiv.
Die Lebenshaltungskosten auf der Karibikinsel seien unerträglich hoch, weil ihre Bewohner die Geiseln einiger Leute seien, »die ein Monopol auf den Lebensmittelhandel und den Immobilienmarkt haben«, so Lessort. Es gehe konkret um die Béké. Dabei handelt es sich um die Clans der Nachfahren der weißen Sklavenhalter und Kolonialherren in dem französischen Überseegebiet mit 360 000 Einwohnern. Zugleich prangert es der Profisportler als Heuchelei an, wenn in Frankreich Athleten von den Antillen als Aushängeschilder benutzt, zugleich aber die Orte, von denen sie stammen, durch die Regierung vernachlässigt werden.
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