Klimakrise nicht kompensierbar

Der erste Beschluss der Weltklimakonferenz hat es nicht in sich

Vor dem Eingang zum Tagungsort des UN-Klimagipfels
Vor dem Eingang zum Tagungsort des UN-Klimagipfels

Wenn Rückenschmerzen plagen, versucht der Körper, das durch Schonhaltung zu kompensieren, die über längeren Zeiraum aber nur zu schlimmeren Beschwerden führt. Ähnlich verhält es sich mit der Kompensation von CO2-Emissionen: Kurzfristig sollen neue Klimaschutzprojekte nicht vermeidbaren Ausstoß von Firmen ausgleichen, was eigene Anstrengungen bremst. Zudem haben viele Projekte mangels ausreichender Standards und Kontrolle kaum oder deutlich geringeren Klimaeffekt als angenommen, dienen letztlich nur dem Greenwashing der Zahler – vor allem Öl- und Gaskonzerne, Autobauer und Fluggesellschaften.

Es ist natürlich positiv, dass bei der Weltklimakonferenz in Baku nun strengere Regeln beschlossen wurden, um den Wildwuchs eindämmen. Noch wichtiger ist aber, dass möglichst wenig Kompensation stattfindet und alle Branchen gedrängt werden, möglichst schnell und vorrangig die eigenen Emissionen zu mindern. Wie bei Schmerzen geht es eben um Ursachenbekämpfung, denn die Klimakrise ist nicht kompensierbar.

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