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Sorgenkind Westdeutschland?

Anton Benz über die zweijährig erscheinende Leipziger Autoritarismus-Studie

Elmar Brähler (l) und Oliver Decker stellen die »Leipziger Autoritarismus-Studie 2022« vor.
Elmar Brähler (l) und Oliver Decker stellen die »Leipziger Autoritarismus-Studie 2022« vor.

»Vereint im Ressentiment«: So ist die 12. Leipziger Autoritarismus-Studie überschrieben. Gemeint ist damit vor allem die zunehmende »Ausländerfeindlichkeit«, die sich seit der letzten Erhebung 2022 »zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt« habe, so der Ko-Leiter der Studie Elmar Brähler. Während nach den jüngsten Landtagswahlen Ostdeutschland als Hort reaktionärer Einstellungen gebrandmarkt wurde, bereite der Westen also ebenso Grund zur Sorge. 31,5 Prozent der Ostdeutschen vertreten der Studie zufolge ausländerfeindliche Einstellungen – in Westdeutschland sind 19,3 Prozent (2022 waren es dort noch 12,6 Prozent).

Vereint im Ressentiment also? Angesichts einer mehr als 1,5-fach höheren Verbreitung im Osten klingt das mehr nach Framing als Forschungsergebnis. Was die Studie hingegen wirklich zeigt: Die Hauptursachen für Rassismus haben wenig mit deutscher Geografie zu tun und mehr mit dem Gefühl, abgehängt zu ein, mit Unsicherheit über die wirtschaftliche Lage und einer Enttäuschung von der Politik.

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