Simbabwe leidet unter Dürre

Neue Ansätze in der Landwirtschaft sind überlebensnotwendig

  • Helen Bauerfeind, WFD
  • Lesedauer: 2 Min.
James Tshuma, ein Landwirt im Bezirk Mangwe im Südwesten Simbabwes, steht inmitten seines ausgetrockneten Erntefeldes inmitten einer Dürre.
James Tshuma, ein Landwirt im Bezirk Mangwe im Südwesten Simbabwes, steht inmitten seines ausgetrockneten Erntefeldes inmitten einer Dürre.

Im Mai dieses Jahres musste Simbabwe den Katastrophenfall ausrufen: Das Wetterphänomen El Niño sorgte für eine lange Dürreperiode, sodass 40 bis 60 Prozent der gesamten Ernte verloren gingen. Es war ein erneuter, heftiger Schlag für die Menschen im Land.

Simbabwe befindet sich schon lange in einer schweren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise. Zu den langen Trockenperioden, die zu verkürzten Anbauzeiten und schlechten Ernten führten, kamen infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erhöhte Kosten für Düngemittel. Aber auch die Preise für Grundnahrungsmittel stiegen weiter an. Die sowieso schon hohe Inflation verschärfte sich. Heute ändern sich zum Beispiel die Lebensmittelpreise ständig. Auch Strom- und Treibstoffpreise unterliegen starken Schwankungen.

Die Hälfte der Bevölkerung lebt in extremer Armut, Mangelernährung ist weitverbreitet. Die meisten Menschen in Simbabwe arbeiten in der Landwirtschaft und überleben von dem, was sie selbst auf kleinen, oft wenig fruchtbaren Feldern anbauen. Häufig können die ausgetrockneten Böden den wenigen Regen nicht mehr aufnehmen, und es kommt zu Überschwemmungen, die die Ernten vollends vernichten. Die Menschen vor Ort brauchen deshalb mehr Wissen darüber, wie sie sich an geänderte Umweltbedingungen anpassen und unabhängig von teurem Saatgut werden können.

Soliaktion – Teilen macht satt

Die nd.Soliaktion, die wir gemeinsam mit SODI, INKOTA und Weltfriedensdienst durchführen, ermöglicht Menschen, eine lebenswerte Zukunft selbst zu gestalten. In diesem Jahr widmet sich die Solidaritätskampagne Projekten in Südafrika, Simbabwe sowie in El Salvador und Guatemala (Berichte zu allen Projekten hier). Mit Beträgen von 43 bis 240 Euro unterstützen Sie kleinbäuerliche Familien und Gemeinschaften vor Ort, Methoden zur Anpassung an den Klimawandel zu erlernen und mit traditionellem Wissen zu verbinden, um so ein nachhaltiges Auskommen zu schaffen sowie Armut entgegenzuwirken.


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Hier setzt unsere Partnerorganisation PELUM Zimbabwe (Participatory Ecological Land Use Management Zimbabwe) an: Als Netzwerkorganisation bringt sie zivilgesellschaftliche Gruppen zusammen, die direkt mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern arbeiten. So ist eine Plattform für Austausch und gemeinsames Lernen entstanden. Das Ziel ist, agrarökologische Anbaumethoden zu stärken, die ressourcenschonend sind und in Harmonie mit der Natur stehen. Denn so bleiben die Böden fruchtbar und werden nicht übernutzt. Zudem fördert PELUM gemeinsame Strategien, wie Land- und Weideflächen nachhaltig für Vieh- und Landwirtschaft genutzt werden können. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Programms ist selbstverwaltetes Saatgut.

Grundlage ist die Erkenntnis, dass man zusammen mehr erreichen kann. Es ist wichtig, mit einer kollektiven Stimme – etwa gegenüber staatlichen Entscheidungsträger*innen – aufzutreten, Probleme gemeinschaftlich anzugehen und überholte landwirtschaftliche Praktiken aufzugeben, weil sie Menschen davon abhalten, auf die Natur achtzugeben.

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