Chronischer Mangel

Guatemala und El Salvador liegen mitten im Trockenkorridor von Zentralamerika

  • Isabell Nordhausen, INKOTA
  • Lesedauer: 2 Min.
In Guatemala leiden Millionen Kleinbauernfamilien, die für ihren Lebensunterhalt Getreide anbauen, immer wieder unter den Auswirkungen von Dürren.
In Guatemala leiden Millionen Kleinbauernfamilien, die für ihren Lebensunterhalt Getreide anbauen, immer wieder unter den Auswirkungen von Dürren.

Zentralamerika gehört zu den Regionen der Welt, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Steigende Temperaturen, verheerende Dürren, Starkregen mit Überschwemmungen, Hagel und Hurrikane verursachen immer öfter schwere Ernteverluste. Das bedroht die Lebensgrundlage Tausender kleinbäuerlicher Familien. Besonders betroffen sind die Regionen im sogenannte Trockenkorridor, der sich vom Süden Mexikos bis nach Panama erstreckt und anfällig für Dürren ist. Wenn der Regen ausbleibt, vertrocknen die Ernten und es folgt der Hunger. In Guatemala leben 56 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze, davon 16 Prozent sogar in extremer Armut. Fast die Hälfte der Kinder ist chronisch mangelernährt, eine der höchsten Raten weltweit. Die Armut hat in den Jahren seit der Corona-Pandemie noch zugenommen, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander.

Ein großes Problem ist der Wassermangel. Wasser gilt als das kostbarste Gut der Welt – und es ist im Trockenkorridor Zentralamerikas oft besonders knapp. El Salvador mit seinem tropischen Klima könnte eigentlich genug Wasser haben. Im Schnitt fällt deutlich mehr Regen als in Deutschland. Er ist allerdings sehr ungleich übers Jahr verteilt. Manchmal regnet es Hunderte Millimeter an nur einem Tag, manchmal bleibt es selbst in der Regenzeit wochenlang trocken.

Soliaktion – Teilen macht satt

Die nd.Soliaktion, die wir gemeinsam mit SODI, INKOTA und Weltfriedensdienst durchführen, ermöglicht Menschen, eine lebenswerte Zukunft selbst zu gestalten. In diesem Jahr widmet sich die Solidaritätskampagne Projekten in Südafrika, Simbabwe sowie in El Salvador und Guatemala (Berichte zu allen Projekten hier). Mit Beträgen von 43 bis 240 Euro unterstützen Sie kleinbäuerliche Familien und Gemeinschaften vor Ort, Methoden zur Anpassung an den Klimawandel zu erlernen und mit traditionellem Wissen zu verbinden, um so ein nachhaltiges Auskommen zu schaffen sowie Armut entgegenzuwirken.

Zum Spendenformular>>

Die Extremwetterlagen nehmen durch die Erderhitzung zu. Die Kleinbauernfamilien müssen um ihre Ernten bangen. Zu den Klimaproblemen kommt noch ein weiteres hinzu: die ungleiche Verteilung von Macht und Ressourcen. Unternehmen bekommen vom Staat viel schneller einen Wasseranschluss als die Bewohner*innen unzähliger Dörfer und der Armenviertel der größeren Städte.

Internationale Konzerne verschärfen die Wassernot. In der Grenzregion zwischen Guatemala und El Salvador bedroht die Gold- und Silbermine Cerro Blanco die natürlichen Wasservorkommen der Region. Große Agrarfirmen verschlimmern die Situation, indem sie mit tiefen Brunnen ihre Megaplantagen bewässern und mit synthetischem Dünger das Wasser belasten, insbesondere für den Anbau von Exportgütern wie Zuckerrohr und Palmöl.

Zu leiden haben vor allem Kleinbauernfamilien, ihr Zugang zu Wasser für die regionale Landwirtschaft wird immer schlechter. Selbst die Versorgung mit Trinkwasser ist in vielen Gemeinden Zentralamerikas nicht sicher, besonders für Menschen, die arm sind.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.