Sven Hornauf: Geradliniger Friedensfreund

Der BSW-Abgeordnete Sven Hornauf will Brandenburgs SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke nicht wählen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
Sven Hornauf ist verheiratet und hat ein Kind.
Sven Hornauf ist verheiratet und hat ein Kind.

Genossen aus der Linken beschreiben den Brandenburger Landtagsabgeordneten Sven Hornauf (BSW) als geradlinig und unbequem. Schon in seiner früheren Partei hat der Rechtsanwalt immer wieder so gehandelt, wie er es für richtig hielt, auch wenn er sich damit keine Freunde machte. Das setzt sich jetzt fort in seiner neuen Partei. Beim BSW gelten strenge Einlasskontrollen. Man hatte deshalb vielleicht nicht damit gerechnet, dass der Friedensfreund Hornauf seiner festen Überzeugung folgt – auch wenn Sahra Wagenknecht anders über das Raketenabwehrsystem Arrow 3 denkt als er selbst.

Wegen der von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) befürworteten Aufrüstung am Fliegerhorst Holzdorf samt Stationierung von Arrow 3 will Hornauf im Landtag nicht für Woidkes Wiederwahl stimmen. Angeblich hat noch eine weitere Person in der BSW-Fraktion Bauchschmerzen mit Holzdorf. Die sich anbahnende SPD-BSW-Koalition verfügt aber nur über eine Mehrheit von zwei Stimmen. Da die Aufrüstung vom Bund beschlossen sei und nicht vom Land, zeigt Wagenknecht kein Verständnis für den Abweichler. Auch BSW-Fraktionschef Robert Crumbach ist sauer und verlangt, Hornauf solle seiner Verantwortung gerecht werden oder sein Mandat niederlegen. Wie sich Hornauf entscheidet, blieb am Freitag offen. Spekuliert wird, welche Rolle es spiele, dass er als Rechtsanwalt den Wasserverband Strausberg-Erkner in Streitigkeiten mit dem Land Brandenburg über die Tesla-Autofabrik vertritt. Hornauf sieht da aber keinen Interessenkonflikt. Zumindest soll er es so Fraktionschef Crumbach gesagt haben.

Hornauf ist 1973 in Frankfurt (Oder) geboren. Dort hat er an der Universität Viadrina Jura studiert, dort war er von 1993 bis 1998 und von 2003 bis 2014 Stadtverordneter. Aus der Linken ist er 2023 ausgetreten.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.