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Bomben trotz Waffenruhe
Israel wirft Hisbollah Verletzungen der Feuerpause vor und fliegt Luftangriffe
Die mühsam ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz steht auf der Kippe. Israels Luftwaffe hat bei den bislang schwersten Angriffen seit Inkrafttreten vor rund einer Woche zahlreiche Ziele im Libanon bombardiert, darunter eine Abschussrampe, von der Stunden zuvor angeblich wieder Raketen auf Israel abgefeuert worden waren, erklärte das Militär. Der Wahrheitsgehalt der Angaben lässt sich kaum überprüfen. Laut Libanons Gesundheitsministerium starben bei Israels Angriffen mindestens neun Menschen.
Die USA, Israels wichtigster Verbündeter, warnten davor, Verstöße gegen die Waffenruhe überzubewerten. »Wenn man eine Waffenruhe hat, gibt es natürlich Verletzungen«, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte fast zeitgleich eine »kraftvolle« militärische Antwort auf einen Angriff der Miliz auf Nordisrael angekündigt, der eine schwerwiegende Verletzung der Waffenruhe darstelle.
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Die israelische Luftwaffe griff daraufhin nach Angaben des Militärs Terroristen, Dutzende Abschussrampen sowie weitere Anlagen der proiranischen Schiitenmiliz an. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In der südlichen Stadt Haris meldete das libanesische Gesundheitsministerium fünf Tote und einen Verletzten. Im Ort Talusah, rund vier Kilometer von der Demarkationslinie entfernt, waren es demnach vier Tote und zwei Verletzte.
Israel droht dem Libanon mit schweren Konsequenzen, sollte die Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz scheitern. »Wenn wir wieder in den Krieg ziehen, werden wir mit noch größerer Kraft vorgehen und noch tiefer eindringen«, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Dienstag bei einem Truppenbesuch. Israel werde nicht mehr zwischen dem Libanon »und der Hisbollah unterscheiden«, fügte Katz hinzu.
Ungeachtet dessen kehren die aus ihren Häusern geflohenen Menschen im Libanon weiter in ihre Heimatorte zurück. Sie kümmern sich wenig um die prekäre Ruhe auf dem Schlachtfeld. In der stark zerstörten südlibanesischen Hafenstadt Tyros machen sich die Bewohner an den Wiederaufbau. dpa/nd
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